Affenpocken

Vorkommen: West- und zentralafrikanische Länder und Länder mit importierten Fällen.
Ursache: Infektion mit Affenpockenviren
Beschwerden: Meist milder Verlauf mit Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, Lymphknoten-Schwellungen und krankhaften Hautveränderungen (Pustelbildung)
Übertragung: Durch engen Kontakt zu infizierten Menschen oder Tieren
Schutz: Vermeiden von engen Kontakten zu Infizierten. Schutzimpfung für Risikogruppen (keine Reiseimpfung).
Vorkommen
- Seit 1970 in west- und zentralafrikanischen Ländern: Nigeria, Demokratische Republik Kongo, Republik Kongo, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone, Gabun und Südsudan.
- Vorkommen außerhalb Afrikas: 2022 in Europa, den USA und Kanada; 2021 in den USA; 2019 Singapur; 2018 in Großbritannien und Israel; 2003 in den USA.
- Ein Import der Affenpocken nach Deutschland oder in andere Länder durch Reisende aus Endemiegebieten (West- und Zentralafrika) ist möglich.
Beschwerden
- Inkubationszeit zwischen 7 - 21 Tage.
- Frühsymptome: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und Lymphknoten-Schwellungen. Im weiteren Verlauf können sich die krankhaften Hautveränderungen ausbilden (Pustelbildung die zum Schorf verkrusten und abfallen); Oft beginnen die Hautveränderungen im Gesicht und breiten sich dann weiter auf andere Körperteile aus.
- Affenpocken verlaufen in der Regel milder, als die seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken.
- Krankheitsbeschwerden bessern sich meist innerhalb von einer oder mehreren Wochen.
- In einigen Fällen können schwere Verläufe auftreten.
Übertragung
- Affenpocken sind eine Viruserkrankung die von Tieren (wahrscheinlich Nagetieren) auf Menschen übertragen wird.
- Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind bei engem Kontakt mit den Hautveränderungen (z. B. Schorf, Bläschenflüssigkeit, Krusten), Blut, Körperflüssigkeiten oder Gewebe infizierter Menschen möglich (v. a. bei medizinischem Personal oder Männern, die Sex mit Männern haben)..
- Eine Übertragung durch Face-to-Face-Kontakte durch ausgeschiedene Atemwegssekrete infizierter Menschen ist möglich.
- Kontakt zu Ausscheidungen oder dem Fleisch infizierter Tiere (v. a. Nagetiere).
Schutz
- Enge Kontakte zu infizierten Tieren (v. a. Nagetiere, Affen) in Endemiegebieten ist zu vermeiden.
- Auf den Verzehr potentiell infizierter Tiere aus Risikogebiete ist zu verzichten.
- Bei infizierten Personen/Erkrankten sollten sorgfältige Hygienemaßnahmen und Infektionsschutzmaßnahmen eingehalten werden.
- Pocken-Impfung (Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren , schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken, Variola, entwickelt wurden auch gegen Affenpocken). Aufgrund der Ausrottung der Pocken (1980) erfolgt keine routinemäßige Impfung mehr.
- Die Impfung gegen Affenpocken ist keine Reiseimpfung. Eine Impfung gegen Affenpocken ist in Deutschland von der STIKO seit 6/2022 für Risikogruppen empfohlen. Dazu gehören Personen, die Kontakt zu Affenpocken hatten (z.B. Kontakt zu Infizierten durch Sexual- und/oder Haushaltskontakte oder auch Face-to-Face-Kontakt unter 1m für längere Zeit) und Personen ab 18 Jahren die ein erhöhtes Infektionsrisiko haben sich an Affenpocken anzustecken (z.B. Männer mit gleichgeschlechtlichen und häufig wechselnden Sexualpartnern sowie Laborpersonal).