Läuserückfallfieber
Synonym: Recurrent Fever
Vorkommen
- Das Rückfallfieber wird durch Bakterien (sog. Rückfallfieberborrelien) verursacht. Man unterscheidet, je nach Erreger und Überträger zwei verschiedene Arten: das Läuserückfallfieber und das Zeckenrückfallfieber.
- Beim Läuserückfallfieber können gelegentlich Epidemien ausbrechen (v.a. in Notzeiten unter mangelhaften hygienischen Verhältnissen, in Flüchtlingslagern, Gefängnissen, etc.).
- Erkrankungen werden v.a. aus Peru (Grenzgebiet von Bolivien und Brasilien), Afrika (v.a. äthiopisches Hochland), Osteuropa und in vereinzelten Ländern Asiens gemeldet.
Beschwerden
- Typischerweise treten bei der Erkrankung Fieberschübe bzw. "Fieberrückfälle", ca. 1 - 15 Tage nach der Infektion, auf.
- Der erste Fieberanfall kann zwischen 5 - 7 Tage andauern und tritt im Intervall von ungefähr 1 - 21 Tagen mit abnehmender Anfallsdauer und -schwere der Rückfälle auf. Beim Läuserückfallfieber kann es zu bis zu vier Fieberanfällen kommen.
- Bei Epidemien können bis zu 70 % der Erkrankten an den Folgen der Erkrankung sterben, was häufig auch auf die mangelhafte medizinische Versorgung zurückzuführen ist.
- Kopf-, Muskel-, und Gliederschmerzen sind zumeist die anfänglichen Beschwerden.
- Bei einem Teil der Patienten entwickelt sich im weiteren Verlauf der Erkrankung ein kleinfleckiger Hautausschlag, eine erhöhte Blutungsneigung, zunehmende Bewusstseinseintrübungen, eine Entzündung des Herzens (Myokarditis) oder Gehirns, ein Leberausfall und im schlimmsten Fall ein Multiorganversagen mit tödlicher Folge.
- Das Läuserückfallfieber wird durch Antibiotika behandelt und verläuft in den meisten Fällen schwerwiegender als das Zeckenrückfallfieber.
Übertragung
- Übertragung des Erregers durch Kopf- oder Kleiderläuse.
Schutz
- Sorgfältige persönliche und kleiderhygienische Maßnahmen, v.a. bei Hilfseinsätzen in Flüchtlingslagern.
- Das Zerdrücken von infektiösen Läusen sollte auf alle Fälle vermieden werden, da dadurch die Erreger frei werden und es zur Infektion kommen kann.
- Das Infektionsrisiko für einen "normalen" Touristen wird als gering eingestuft.