tucan
  • Vorkommen: Weltweit v. a. Afrika, Naher Osten, Südeuropa, Südostasien, Mittel- und Südamerika
  • Ursache: Parasiten (Leishmanien) befallen die Haut, Schleimhaut oder innere Organe
  • Beschwerden: Je nach Befall der Organe können unterschiedliche Beschwerden auftreten
  • Übertragung: Schmertterlingsmücken (überwiegend nachtaktiv)
  • Schutz: Sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen

Vorkommen

  • Für die Verbreitung der Erkrankung spielen Klimafaktoren, wie z.B. die Flugzeiten der Überträgermücken (Sandmücken, Fam. Schmetterlingsmücken), eine wesentliche Rolle.
  • Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation, treten jährlich zwischen 600.000 und 1 Million Neuerkrankungen der Haut-Leishmaniose und 50.000-90.000 der Inneren Leishmaniose (viszerale Leishmaniose, Kala Azar) auf. (WHO)
  • Die Leishmaniose tritt weltweit in 98 Staaten auf v. a. in Afrika, Naher Osten, Südeuropa, Südostasien, Mittel- und Südamerika
  • In Südeuropa ist die Hauptflugzeit der Sandmücken im Wesentlichen in den Monaten Juni, Juli, August und September. Betroffen sind vor allem die Küstenregionen von Frankreich, Italien, Spanien und Portugal als auch die Inseln im Mittelmeer wie z.B. die Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera), Korsika, Sardinien, Malta und Elba.

Beschwerden

  • Die Leishmaniose (syn. Leishmaniasis) wird durch Parasiten (sog. Leishmanien) verursacht.
  • Sie befallen und schädigen bestimmte innere Organe, die Haut und/oder Schleimhaut.
  • Der Schweregrad der Erkrankung und das Krankheitsbild richten sich nach der Erregerart, der Größe des Erregerbefalls als auch nach der Abwehrkraft der infizierten Person.
  • Befallen die Erreger die Haut spricht man von einer Hautleishmaniose (sog. kutane Leishmaniose), sind die Schleimhäute betroffen spricht man von einer mukokutanen Leishmaniose und sind innere Organe betroffen spricht man von einer inneren Leishmaniose (viszeralen Leishmaniose oder auch Kala Azar).
  • Im Falle der Hautleishmaniose entwickelt sich ein Hautgeschwür (sog. Orientbeule), das häufig erst nach Monaten unter Narbenbildung abheilt. Etwa 95 % der Fälle treten auf dem amerikanischen Kontinent, im Mittelmeerraum, im Nahen Osten und in Zentralasien auf. Im Jahr 2020 traten über 85 % der Hautleishmaniose-Fälle in 10 Ländern auf: Afghanistan, Algerien, Brasilien, Kolumbien, Irak, Libyen, Pakistan, Peru, die Arabische Republik Syrien und Tunesien.
  • Bei der mukokutane Leishmaniose kommt es zu einer teilweisen oder vollständigen Zerstörung der Schleimhäute von Nase, Mund und Rachen. Über 90 % der Fälle von mukokutaner Leishmaniose treten in Bolivien, Brasilien, Äthiopien und Peru auf.
  • Befallen die Parasiten innere Körperorgane und beeinträchtigen ihre Funktionen spricht man von einer inneren Leishmaniose (Kala Azar, viszerale Leishmaniose). Das Krankheitsbild ist schwer und verläuft unbehandelt in über 95 % der Fälle tödlich. Typischerweise kommt es zu  unregelmäßigen Fieberschüben, Gewichtsverlust, Vergrößerung von Milz und Leber und Blutarmut. Die meisten Fälle treten in Brasilien, Ostafrika und in Indien auf. Jährlich treten weltweit schätzungsweise 50 000 bis 90 000 neue Fälle auf, von denen der WHO nur zwischen 25 und 45 % gemeldet werden. Im Jahr 2020 traten mehr als 90% der der WHO gemeldeten neuen Fälle in 10 Ländern auf: Brasilien, China, Äthiopien, Eritrea, Indien, Kenia, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen.
  • Bilder der Leishmaniose zeigt die WHO auf ihrer Leishmaniose-Informationsseite.

Übertragung

  • Die Leishmanien werden durch den Stich der sogenannten "Sandmücken" (Familie der Schmetterlingsmücken) übertragen. Die Schmetterlingsmücken gehören zu einer Mückenart, die vor allem nachts aktiv ist und vorwiegend an Stellen dünner Haut sticht (z.B. Knöchel, Hände, Füße, Gesicht und Nacken). Die Stichstellen jucken meist lange und stark. 

Schutz

  • Ein guter Mückenschutz schützt auch vor den Stichen der Schmetterlingsmücken und sollte daher stets durchgeführt werden.

Mückenschutz (1) Fotolia / bignai Mückenspray Fotolia / Maridav