9. Jun 2019
Äthiopien: Cholera in Amhara

Aus der nördlichen Verwaltungsregion Amhara in Äthiopien wurden vermehrt Cholera-Fälle berichtet. Bis 23. Mai verstarben 12 Personen an der tödlichen Durchfallerkrankung. Die Gesundheitsbehörden haben in den betroffenen Regionen Vorkehrungen zur Bekämpfung und Behandlung der Cholera eingeleitet. Mit Anfang der Regenzeit, die im Juni beginnt, wird eine Zunahme der Durchfallerkrankungen durch mangelndes sauberes Trinkwasser befürchtet. Cholera-Präventionsmaßnahmen werden daher verstärkt in den gefährdeten Gebieten v.a. in den Ackerbaugebieten durchgeführt.
Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung
Die Cholera wird durch Bakterien verursacht (Vibrio cholerae), die zu den Wasserkeimen zählen und durch verunreinigtes Wasser auf den Menschen übertragen werden. Ebenso können die Keime fäkal-oral von Mensch-zu-Mensch weitergegeben werden. Grundsätzlich besteht für Afrika- und Safari-Reisende ein eher geringes Infektionsrisiko. Trekking-Touristen die in Risikogebieten unterwegs sind und Zelten bzw. in einfachen Unterkünften wohnen und/oder ihr Essen von Straßenständen beziehen, haben hingegen ein höheres Risiko und sollten eine Impfung in Erwägung ziehen. Insbesondere dann, wenn kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Hotelreisende sollten auf das Trinken von Leitungswasser oder auf die Verwendung von durch Leitungswasser hergestellten Eiswürfeln in Drinks, vollständig verzichten. In Deutschland wurden in den Jahren zwischen 2001 und 2016 jährlich zwischen 0 und 6 Cholera-Fälle bei Reiserückkehrern aus unterschiedlichen Ländern übermittelt.
Geringes Risiko für Reisende
Die Cholera ist eine akute Durchfall-Erkrankung die unbehandelt in wenigen Stunden tödlich enden kann. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt das weltweite Auftreten der Cholera auf jährlich rund 3 - 5 Millionen Erkrankungsfälle und 100 000 - 120 000 Todesfälle. Sorgfältige Hygienemaßnahmen vor allem in der Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sind immer und für jeden Reisenden empfohlen. Diese Schutzmaßnahmen dienen nicht nur dem Schutz vor den Choleraerregern, sondern auch anderen häufiger auftretenden Magen-Darm-Infektionskrankheiten die in tropischen und subtropischen Ländern vorkommen. Bei Hilfseinsätzen oder Reisen unter einfachen Bedingungen in den aktuellen Cholera-Risikogebieten sollte eine Schutzimpfung in Erwägung gezogen werden.