21. Okt 2016

Afrika: Erhöhtes Hepatitis-B Risiko

Globus, Weltkugel iStock/esvetleishaya

Regionen mit hohen Hepatitis B-Vorkommen liegen vor allem in Afrika. Das zeigten erneut wissenschaftliche Untersuchungen, die das Vorkommen einer chronischen Hepatitis B in den vergangenen Jahren in 50 Ländern untersuchten. Ein deutlicher Anstieg chronischer Hepatitis-B-Infektionen wurde vor allem in Nigeria, Uganda, Senegal und Südafrika verzeichnet. Hier wurde mancherorts in den vergangenen Jahren ein Zuwachs von bis zu sieben Prozent pro Jahr beobachtet. In anderen Ländern Afrikas blieben die Erkrankungszahlen für eine chronische Hepatitis B gleichbleibend hoch. Bei diesen statistischen Aussagen muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Datenlage in vielen afrikanischen Ländern eher schlecht ist und somit eine verlässliche Aussage einschränkt.

China und Malaysia schneiden gut ab

Ebenso belegten die Untersuchungen des Helmholtz Instituts in Braunschweig, dass sich weltweit in vielen Ländern in den vergangenen Jahren ein Rückgang der Häufigkeit chronischer Hepatitis-B-Infektionen entwickelte. Die stärksten Rückgänge zeigten Länder wie Brasilien, China und Malaysia. In Europa zeigt sich eine Kluft zwischen Ost und West. Während im Osten Europas wie zum Beispiel in Russland, Polen und Rumänien ein eher anhaltend erhöhtes Vorkommen besteht, liegen die Länder Westeuropas eher konstant auf niedrigem Niveau.

Wussten Sie, dass etwa 400 Millionen Menschen von einer Virushepatitis betroffen sind und rund 95% der weltweit Betroffenen nicht einmal weiß, dass sie infiziert sind?

Pro Jahr infizieren sich weltweit 6 bis 8 Millionen Menschen neu mit Hepatitis. Je nach Virusinfektion entsteht eine  Hepatitis A, Hepatitis B, Hepatitis C, Hepatitis D oder Hepatitis E mit unterschiedlichen Folgen und Komplikationen. Insgesamt 96% der Todesfälle gehen auf chronische Hepatitis B und C Erkrankungen zurück. In den meisten Ländern Afrikas, Asiens und Südamerikas besteht gegenüber Deutschland ein deutlich höheres Hepatitis-Infektionsrisiko. Daher sollten Reisende einen Hepatitis-Schutz erwägen. Das höchste Vorkommen besteht laut WHO, Weltgesundheitsorganisation in Ländern südlich der Sahara und Ostasien, wo 5-10% der Bevölkerung chronisch erkrankt sein sollen. Auch im Amazonas-Gebiet so wie in den südlichen Teilen von Ost- und Zentraleuropa ist mit einem höheren Hepatitis B-Vorkommen zu rechnen.

Hepatitis B-Impfung schützt

In den letzten Jahrzehnten hat der Reiseverkehr in Länder mit schlechter medizinischer Infrastruktur sowohl im Tourismus als auch in beruflichen Bereichen zugenommen. Zudem besteht in diesen Ländern meist auch ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die Impfung gegen Hepatitis schützt. Da die Gebiete mit Hepatitis A und B-Vorkommen sich im Ausland zum großen Teil überlappen, bietet sich hier als weitere Möglichkeit die Anwendung des Hepatitis A und B-Kombinationsimpfstoffes an. Reisende, ob Sonnenbader an tropischen oder mediterranen Meeresküsten, Trekking Touristen im Himalaya oder auch Kulturreisende in Städten haben, je nach Reisestil und Reiseort, ein Hepatitis-Risiko und sollten sich daher von Fachleuten (Ärzten, Tropeninstituten, Beratungsstellen) informieren lassen.