11. Sep 2022

Afrika: Ghana meldet die meisten Gelbfieber-Fälle

Globus, Weltkugel iStock/esvetleishaya

Gelbfieber in Afrika bleibt ein Problem. Betroffen sind die westlichen, östlichen und zentralen Länder des Kontinents. In der Zeit vom 1. Januar 2021 bis 26. August 2022 wurden aus 12 Ländern 184 bestätigte Gelbfieber-Erkrankungen, 274 Verdachtsfälle und 12 Todesfälle berichtet. Die meisten Gelbfieber-Fälle in dieser Periode wurden aus Ghana berichtet. Zu den Risikofaktoren für die Weiterverbreitung und Verstärkung der Problemsituation zählen eine zu geringe Immunität der Bevölkerung, Bevölkerungsbewegungen, die Dynamik der Virusübertragung sowie klimatische und ökologische Faktoren, die zur Ausbreitung von Aedes-Mücken, der Überträger-Mücke des Gelbfiebers, beigetragen haben. In den betroffenen Ländern laufen diverse Gegenmaßnahmen im Kampf gegen das Gelbfieber, vor allem vorbeugende Maßnahmen wie Impfkampagnen. Seit Anfang 2021 wurden Impfkampagnen vor allem in Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, dem Tschad, Ghana und Kenia durchgeführt und dadurch über 3,9 Millionen Menschen geimpft. Im Jahr 2021 wurden menschliche Gelbfieber-Fälle in neun afrikanischen Ländern beobachtet. Dabei handelte es sich um Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Elfenbeinküste, Demokratische Republik Kongo, Gabun, Ghana, Nigeria und die Republik Kongo. Im Jahr 2022 kamen zwei weitere Länder hinzu: Kenia und Uganda. Ein Gelbfieber-Verdachtsfall wurde auch aus Niger berichtet. Es wird erwartet, dass sich die Fallzahlen und die Zahl der Ausbrüche in den nächsten Wochen und Monaten weiterentwickeln, da die saisonale Übertragungszeit beginnt und die Zahl der gemeldeten Fälle in dieser Periode häufig ansteigt. 

Beratung für Reisen in Gelbfiebergebiete empfohlen 

Gelbfieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken übertragen werden. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. 

Eine Impfdosis gegen Gelbfieber ist für den Schutz ausreichend

Grundsätzlich empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist nicht mehr erforderlich.