7. Apr 2019
Afrika: Malaria und Safari

Im Krüger National Park besteht in den Monaten September bis Mai ein erhöhtes Malaria-Übertragungsrisiko. Bereits in den Vorjahren warnten die Betreiber des Krüger National Parks vor Malaria, vor allem im südlichen Teil des Parks im Distrikt von Mpumalangas Ehlanzeni. Im Oktober beginnt in der Regel die Malaria-Saison im Krüger Nationalpark; in den Monaten März und April besteht in der Regel das höchste Risiko. Auch die umgebenden Provinzen von Limpopo und Mpumalanga weisen in dieser Zeit ein erhöhtes Übertragungsrisiko auf. Außerdem besteht während und nach den Regenzeiten, aufgrund der Zunahme der Überträgermücken ein erhöhtes Malariarisiko. Daher ist es gut bei Safari-Reisen die klimatisch günstigen Reisezeiten zu kennen, vor allem wenn man verschiedene Afrika-Reiseziele bzw. Safaris miteinander kombinieren möchte. Die beste Reisezeit für Safaris in Afrika variiert je nach Land.
Malariarisiko in den Nationalparks
Die nachfolgenden Malaria-Empfehlungen entsprechen den allgemeinen, aktuellen Empfehlungen der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft (DTG). Die Malariaprophylaxe ist jedoch u.a. durch das persönliche Reiseverhalten bzw. auch aktuell veränderte Wetterlagen beeinflusst, so dass die Prophylaxeempfehlungen von den allgemeinen Empfehlungen abweichen können und daher grundsätzlich immer eine reisemedizinische Beratung rechtzeitig vor der Reise in ein Malariagebiet ratsam ist.
Im Süden Afrikas
Viele der gern besuchten Reiseziele für Safaris liegen im Süden Afrikas, wie zum Beispiel dem Krüger National Park und das Madikwe Game Reserve in Südafrika, dem Etosha National Park in Namibia, das Central Kalahari und Moremi (Okavango Delta) Game Reserve in Botswana oder auch dem Mana-Pools-Nationalpark mit den zugehörigen Safarigebieten Sapi und Chewore im Urungwe-Distrikt in der Region West-Mashonaland in West-Simbabwe.
Für Reisen nach ...
Südafrika
Für Reisen nach Südafrika empfehlen sich Safaris im dortigen Frühling in den Monaten August bis Oktober. In den Monaten September bis Mai besteht jedoch ein hohes Risiko im Osten der Mpumalanga Provinz, einschließlich des Krüger Nationalparks und der benachbarten Parks, im Norden und Nordosten der Limpopo Provinz und im Nordosten von KwaZulu-Natal, inklusive der Wildreservate Tembe und Ndumu, so dass als Malariaprophylaxe eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden sollte. Ein geringeres Risiko besteht in diesen Regionen in den Monaten Juni bis August, so dass hier die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes in der Regel ausreichend sein kann. Ein sehr geringes Malaria-Risiko besteht im übrigen Norden, im Nordosten bis zum Tugela River, im Nordwesten bis Swartwater, im Umfolozi- und im Hluhluwe-Park, so wie in der Waterberg-Region, so dass hier ein guter Mückenschutz in der Regel ausreichend ist. Als Malariafrei gelten die Städte und übrigen Gebiete.
Sambia
Für Reisen nach Sambia empfehlen sich für Tierbeobachtungen die Monate Mai bis November, da sich während der heißen Trockenzeit v.a. im Oktober und November die Wildtiere um die wenigen Wasserstellen konzentrieren. Als Malariaprophylaxe sollte eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden, auch bei Städtereisen, aber v.a. im Süden, im Sambezi-Tal, am Kariba-See oder den Viktoriafällen.
Simbabwe
Für Reisen nach Simbabwe empfehlen sich für Tierbeobachtungen die Monate Juni bis August, für Vogelbeobachtungen sind die Monate November bis April geeignet. Allerdings besteht in den Monaten September bis Juni ein erhöhtes Malariarisiko in den Gebieten < 1.200m Höhe, so dass als Malariaprophylaxe eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden sollte. In den Regionen im Norden, wie zum Beispiel bei den Viktoriafällen oder im Sambesi-Tal besteht ganzjährig ein höheres Übertragungsrisiko, so dass dementsprechend eine Malaria-Chemoprophylaxe unabhängig von den Reisemonaten eingenommen werden sollte. In den Monaten Juli bis Oktober reicht bei Besuch in Regionen unterhalb von 1.200m Höhe die Mitnahme eine Malaria-Notfallmedikamentes. Ein sehr geringes Malaria-Risiko besteht in Harare, Bulawayo und in Höhenlagen > 1.200m, In diesen Regionen kann ein guter Mückenschutz ausreichend sein.
Malawi
Für Reisen nach Malawi empfehlen sich die trockeneren und kühleren Monate Mai bis August, zum Beispiel bei dem Besuch des Lilongwe Nationalpark. Als Malariaprophylaxe sollte ganzjährig eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden, v.a. wenn Nationalparks besucht werden, aber auch bei Städtereisen.
Namibia
Für Reisen nach Namibia empfehlen sich für Tierbeobachtungen die Monate Juni Oktober. In den Monaten August und September endet der Winter in Namibia und die Tiere lassen sich an den Wasserstellen gut beobachten. Das Malariarisiko fällt in Namibia regional unterschiedlich aus. Ein erhöhtes Risiko besteht in Omusati im Norden, in Ohangwena, in Ost- und West-Kavango als auch in Sambesi (Caprivi), so dass als Malariaprophylaxe eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden sollte. Ein geringeres Risiko besteht im Übrigen nordöstlichen Drittel des Landes, in Oshana, Oshikoto, im Etosha Nationalpark, in Otjozodjupa und Omaheke, so dass hier die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes in der Regel ausreichend sein kann. Ein sehr geringes Malaria-Risiko besteht im Rest des Landes, so dass hier guter Mückenschutz in der Regel ausreichend ist.
Botswana
Für Reisen nach Botswana empfehlen sich für Tierbeobachtungen ebenfalls die Monate Juni bis Oktober, in der Kalahari sind meist in den Monaten Dezember bis April die meisten Tiere zu sehen. In den Monaten September bis Juni besteht jedoch ein hohes Risiko in der Nordhälfte des Landes, insbesondere in Central und Northwest District, einschließlich des Chobe Nationalparks und des Okawango, so dass als Malariaprophylaxe eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden sollte. Ein geringeres Risiko besteht in diesen Regionen in den Monaten Juli bis August, so dass hier die Mitnahme eines Malaria-Notfallmedikamentes in der Regel ausreichend sein kann. Ein sehr geringes Malaria-Risiko besteht in der südlichen Landeshälfte in den Distrikten Ghanzi, Kweeng und Kgatleng, so dass hier guter Mückenschutz in der Regel ausreichend ist. Als Malariafrei gelten die südlichen Landesteile, die Städte Francistown und Gaborone, sowie die Kalahari-Wüste.
Im Osten Afrikas
Auch im Osten Afrikas liegen viele schöne Safari-Gebiete wie zum Beispiel das Naturschutzgebiet Masai Mara in Kenia, der Arusha National Park in Tansania oder auch der Bwindi-Regenwald im Südwesten Ugandas. Der National Park in Uganda erstreckt sich über die Flanken des Albert Rifts, dem nördlichsten Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs.
Für Reisen nach ...
Tansania
Für Reisen nach Tansania empfehlen sich die Monate Dezember bis März und Juli bis September. Als Malariaprophylaxe sollte eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden, v.a. wenn Nationalparks besucht werden, aber auch bei Städtereisen. Bei Reisen nach Sansibar genügt die Mitnahme einer sogenannten Notfallmedikation.
Uganda und Ruanda
Für Reisen nach Uganda und Ruanda empfehlen sich die Mai bis Oktober und Dezember bis März. Als Malariaprophylaxe sollte eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden, auch bei Gorilla Trekking-Reisen (z.B. im Nyungwe-Bergregenwald).
Kenia
Für Reisen nach Kenia empfehlen sich die Monate Dezember bis März. Zu dieser Zeit können viele Tierarten beobachtet werden, da zu Beginn der Trockenzeit die Landschaften besonders grün sind und viele Tiere aus der Ferne anziehen. Als Malariaprophylaxe sollte landesweit < 2.500 Höhenmetern (einschließlich der Städte) eine Chemoprophylaxe regelmäßig eingenommen werden, v.a. auch entlang der Küste und an der Westgrenze zu Uganda und dem Viktoriasee. Als Regionen mit geringem Malariarisiko gelten die Höhenlagen > 2.500 Metern der Provinzen Central, Eastern, Western und Rift Valley, als auch die Stadt Nairobi. In diesen Regionen kann ein guter Mückenschutz ausreichend sein.
Grundsätzlich gilt: Eine reisemedizinische Beratung ist wichtig und hilfreich
Reisenden in Länder mit Malaria-Vorkommen ist empfohlen sich rechtzeitig vor der Reise reisemedizinisch beraten zu lassen. Das individuelle Malariarisiko wird stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der fachkundige beratende Arzt kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen ob eine regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda).