2. Apr 2016

Afrika: Masern-Ausbrüche

Afrika iStock/Romolo Tavani Aus vielen Ländern in Zentral- und Westafrika werden derzeit Masern -Fälle berichtet. Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind auch Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Die Masern-Viren werden über Tröpfcheninfektion durch Niesen oder Husten übertragen.  

Afrikanische Länder melden aktuelle Masernausbrüche  

Die Gesundheitsbehörden von Liberia melden, dass in derzeit 10 von 15 Regionen des Landes Masernausbrüche anhalten, die bereits landesweit zu mehr als 1.300 Erkrankungsfällen und mehreren Todesfällen geführt haben. Auch andere afrikanische Länder sind aktuell von Masern betroffen. So wurden bis Ende März 2016 aus dem Tschad 5.832 Erkrankungs- und 79 Todesfälle berichtet. In Nigeria waren es 3.804 Erkrankungs- und 26 Todesfälle, in Burkina Faso 1.258 Erkrankungs- und 10 Todesfälle und Kamerun 1.338 Erkrankungs- und sechs Todesfälle. Weitere Erkrankungsfälle mit vereinzelten Todesfolgen wurden in Benin (85 Fälle), Zentralafrikanische Republik (31 Fälle) Elfenbeinküste (491 Fälle), Guinea (1.013 Fälle), Mauretanien (863 Fälle), Mali (774 Fälle), Niger (352 Fälle), Senegal (560 Fälle) Sierra Leone (351 Fälle), Togo (295 Fälle) und Demokratische Republik Kongo (3.976 Fälle) registriert. Aufgrund der in vielen Regionen mangelhaft ausgebildeten Melde- bzw. Erfassungssysteme, kann in den Ländern eine Unterfassung der Erkrankungs- und Todesfälle angenommen werden.   

Schutzimpfung steht zur Verfügung   

1980 starben laut Weltgesundheitsorganisation rund 2.6 Mio. Menschen an Masern. Im Jahr 2000 waren es  noch rund 733.000 Menschen und im Jahr 2008 nur mehr 164.000 Todesfälle. Der erfolgreiche Rückgang der Mortalität konnte vor allem durch breitflächig angelegte Impfkampagnen erzielt werden, die durch nationale und internationale Gesundheitseinrichtungen durchgeführt wurden. Trotz verfügbarer Impfstoffe sterben jedoch immer noch rund 114.000 Menschen (2014) an Masern. Auch Europa kämpft mit den Masern. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 2.464 Masernfälle gemeldet – ein Kind starb. Auch in diesem Jahr wurden bereits die ersten Masern-Fälle berichtet. 

Masern in vielen Reiseländern  

Reisende die keinen Masernschutz besitzen können sich in Ländern mit Masernvorkommen anstecken und die Krankheit in ihr Heimatland importieren. Immer wieder werden in diesem Zusammenhang Fälle berichtet. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen ≥ 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen ≥ 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen.