11. Feb 2013

Afrika-Reisen: Erhöhtes Risiko im Meningitisgürtel

Trockenzeit Afrika Feld Im Hochland vieler ostafrikanischer Länder besteht in den Monaten Dezember bis März eine Trockenzeit mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Auch in vielen westafrikanischen Ländern besteht von November bis April eine heiße Trockenzeit. Während im Landesinnern vor allem in den Monaten Januar und Februar stürmische Winde auftreten, besteht in den Küstengebieten nahezu ganzjährig eine hohe Temperatur mit hoher Luftfeuchtigkeit. 

Saisonale der Häufung der Meningokokken-Meningitis

Jahreszeitliche, klimatische Bedingungen beeinflussen die saisonale Häufung verschiedener  Erkrankungen. Weltweit wird die höchste Zahl der Meningokokken-Meningitis-Erkrankungen (eitrige Hirnhautentzündung) während Trockenperioden beobachtet. Dies gilt besonders für den "Meningitisgürtel" der Sahelzone, südlich der Sahara. Zu den Ländern gehören: Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Niger, Tschad, Nigeria, Ghana, Togo, Benin, Kamerun, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Äthiopien. 

Eine Meningitis (Gehirnhautentzündung) ist immer lebensbedrohlich

Die Meningokokken-Meningitis ist eine bakterielle Hirnhautentzündung, die unbehandelt eine sehr hohe Sterblichkeit hat. Betroffen sind in der Regel Kinder bis 5 Jahre oder Jugendliche (15-19 Lj.). Bei ca. 5-10% der gesunden Bevölkerung lässt sich der Erreger auf der Rachenschleimhaut nachweisen, ohne dass Krankheitssymptome vorliegen oder diese Personen besonderer Behandlung bedürfen. Eine akute Meningokokken-Meningitis äußert sich durch Fieber, schweres Krankheitsgefühl, zunehmende Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Die Meningitis ist immer lebensbedrohlich, weil sie über das zentrale Nervensystem hinaus zu schweren Schädigungen in anderen Organsystemen führen kann. Wenige Stunden können über das Schicksal des Kranken entscheiden. Reise-Rückkehrern oder ihren Kontaktpersonen wird daher geraten, sich bei Auftreten von Krankheitssymptomen wie starken Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifigkeit sofort an einen Arzt zu wenden. 

Die Übertragung erfolgt mittels Atemluft

Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion mittels Atemluft. Begünstigende Faktoren einer Übertragung sind zum Beispiel längere Aufenthalte in den betroffenen Risiko-Gebieten, große Menschenmengen, beengende Wohnverhältnisse, das Fahren in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Zug) oder andere Situationen durch die engere Kontakte zur Bevölkerung entstehen.

Eine Schutzimpfung steht zur Verfügung

Ein Meningokokken-Konjugatimpfstoff steht Reisenden zur Verfügung, der Kleinkinder (ab dem vollendeten zwölften Lebensmonat), Kinder und Erwachsene vor den vier Meningokokken-Serogruppen A, C, W-135 und Y schützen kann. Dieser Impfstoff wird empfohlen für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Meningokokken-Erkrankungen und für Reisende in Länder mit hohem Infektionsrisiko. Die Empfehlung der routinemäßigen Impfung aller Kinder im zweiten Lebensjahr mit einem Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken C bleibt unverändert bestehen.