11. Jan 2013
Afrika: Safari-Touristen erkrankten nach Rückkehr an Schlafkrankheit
In den letzten beiden Monaten erkrankten Touristen nach ihrem Besuch in Tansania und Sambia an Schlafkrankheit. Im November 2012 war eine schwedische Urlauberin im Nord-Westen Tansanias auf Safari unterwegs. Nach ihrer Rückkehr erkrankte sie am 3. Dezember an Schlafkrankheit. Ein zweiter Fall wurde aus einem Park im Luangwa Tal in Sambia bei einem einheimischen Reisenden gemeldet. Der Patient bemerkte viele Stiche der Tsetsefliege an seinem Körper und erkrankte wenig später.
Safari-Touristen erkrankten nach Reiserückkehr
2012 erkrankten mehrere Safari-Touristen nach ihrem Afrikaaufenthalt. Im Oktober musste eine amerikanische Touristin, die gerade von ihrer dreiwöchigen Urlaubsreise in Simbabwe zurückkehrte, stationär eingewiesen und intensiv medizinisch versorgt werden. Auch im Januar und Februar letzten Jahres erkrankten ein deutscher und ein belgischer Tourist an Schlafkrankheit, nachdem sie sich im Nationalpark Masai Mara aufhielt. Der Masai-Mara-Nationalpark gehört zu den tierreichsten Reservaten Kenias. Das Naturschutzgebiet ist Teil der Serengeti und grenzt nördlich direkt an den Serengeti-Nationalpark in Tansania an.
Nationalparks gelten als besonders gefährdet
Die Schlafkrankheit galt bislang als eine eher seltene Reisekrankheit. Dennoch wurden in den letzten Jahren immer wieder Fälle bei Reiserückkehrern beobachtet. Reisende die sich in Wäldern, Nationalparks und der Savanne in Zentral- und Ostafrika aufhalten, sind besonders gefährdet – vor allem Safari-Urlauber.
Die Erreger der Schlafkrankheit werden durch die Tsetsefliege übertragen
Die Schlafkrankheit (sog. afrikanische Trypanosomiasis) wird durch Parasiten (sog. Trypanosomen) verursacht, die durch den Stich der Tsetsefliege übertragen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich zwischen 50.000 – 70.000 Erkrankungsfälle auftreten. Das Vorkommen in den afrikanischen Ländern variiert. Während in Ländern wie u.a. Burkina Faso, Kamerun, Äquatorialguinea, Gabun, Kenia, Mosambik, Nigeria, Ruanda, Sambia und Simbabwe im Durchschnitt weniger als 50 Fälle pro Jahr registriert werden, stellt die Infektionskrankheit hingegen in Ländern wie Zentralafrika, Tschad, Kongo, Elfenbeinküste, Guinea, Malawi, Uganda und Tansania ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem in der Bevölkerung dar.
Die Tsetsefliege reagiert auf Farben
Die bremsenähnliche Tsetsefliege, hat einen starken Stachel mit dem sie auch am behaarten Kopf oder durch dünnere Stoffarten (z.B. Leinen) hindurch stechen kann. Daher sollte die Kleidung Körper bedeckend (langärmeliges Oberteil, lange Hosen, die Fußknöchel bedeckende Socken) und aus dickeren bzw. festen Stoffen sein, die im optimalen Fall mit Insektiziden imprägniert ist. Auf dunkle und grelle Kleidungsfarben sollte verzichtet werden, da diese auf die Tsetsefliege anziehend wirken. Vorzugsweise ist khaki oder eine oliv-grüne Kleidungsfarbe vorteilhaft. Anti-Insekten Sprays, Cremes und Lotionen sollten sorgfältig und regelmäßig aufgetragen werden und zumindest einen 30% DEET-Anteil aufweisen, da die Tsetsefliege nur eingeschränkt durch Insektizide abzuweisen ist. Sollte ein Stich durch eine Tsetsefliege bemerkt werden, so ist umgehend medizinische Hilfe aufzusuchen.