13. Dez 2014
Afrika: Trockenzeit begünstigt Meningokokken-Infektionen

Während der Trockenzeit nimmt die Zahl der Meningokokken-Meningitis-Erkrankungen (eitrige Hirnhautentzündung) in vielen Ländern Afrikas zu. Nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in der Trockenzeit zwischen Dezember bis Mai/Juni aufgrund kalter Nächte, Sandstürme und trockener Winde die Schleimhäute der oberen Atemwege angegriffen, was sie für bakterielle Infektionen, wie der Meningokokken Meningitis, empfänglich macht. Gleichzeitig findet in dem Zeitraum durch die Ansammlung größerer Menschenmengen auf kleinem Raum in Behausungen, in Bussen oder auf dem Marktplatz eine erhöhte Übertragungsgefahr durch Tröpfcheninfektion statt. Daher kommt es alljährlich in diesen Region während der Trockenzeit zu einem erhöhten Übertragungsrisiko für Meningokokken Meningitis.
Afrika-Reisende in die Länder „Meningitisgürtels“ sollten vorbeugen
In Afrika südlich der Sahara, begünstigen klimatische Bedingungen alljährlich das Auftreten der Meningokokken Meningitis. Der sogenannte „Meningitisgürtel Afrikas“ erstreckt sich vom Senegal bis nach Äthiopien und weist jährlich die höchsten Erkrankungszahlen auf. Ungefähr 80-85% aller Meningitisfälle werden durch Meningokokken der Serogruppe A verursacht. Betroffen sind die folgenden Länder: Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Niger, Tschad, Nigeria, Ghana, Togo, Benin, Kamerun, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Äthiopien.
Die Meningitis ist immer lebensbedrohlich
Die Meningokokken-Meningitis stellt eine in allen Ländern der Erde vorkommende bakterielle Hirnhautentzündung (Erreger: Neisseria meningitidis) dar, die unbehandelt eine sehr hohe Sterblichkeit hat. Eine akute Meningokokken-Meningitis äußert sich durch Fieber, schweres Krankheitsgefühl, zunehmende Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Die Meningitis (Gehirnhautentzündung) ist immer lebensbedrohlich, weil sie über das zentrale Nervensystem hinaus zu schweren Schädigungen in anderen Organsystemen führen kann. Wenige Stunden können über das Schicksal des Kranken entscheiden.
Impfung bei Reisen in Risiko-Gebiete ist sinnvoll
Im Jahr 2009 wurden aus 14 afrikanischen Ländern mehr als 88.000 Meningitisfälle berichtet – darunter mehr als 5.000 Todesfälle. Der einzig wirksame Schutz ist eine Impfung gegen die Serogruppen A,C,W135 und Y. Die STIKO empfiehlt vorzugsweise einen Konjugatimpfstoff der ab dem vollendeten 12. Lebensmonat verabreicht werden kann. Die Impfung wird empfohlen für Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Meningokokken-Erkrankungen und für Reisende in Länder mit hohem Infektionsrisiko. Die Empfehlung der routinemäßigen Impfung aller Kinder im zweiten Lebensjahr mit einem Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken C bleibt unverändert bestehen.