4. Dez 2016

Afrika: Trockenzeit birgt Risiken

Trockenzeit Afrika, Arusha interMEDIS Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor der Trockenzeit die in vielen afrikanischen Ländern zwischen Dezember bis Mai/Juni anhält. Aufgrund kalter Nächte, Sandstürme und trockener Winde werden die Schleimhäute der oberen Atemwege oft angegriffen, was sie für bakterielle Infektionen, wie der Meningokokken-Meningitis, empfänglich macht. Daher nimmt während der Trockenzeit die Zahl der Meningokokken-Meningitis-Erkrankungen (eitrige Hirnhautentzündung) in vielen Ländern Afrikas zu. Gleichzeitig findet in dem Zeitraum durch die Ansammlung größerer Menschenmengen auf kleinem Raum in Behausungen, in Bussen oder auf dem Marktplatz eine erhöhte Übertragungsgefahr durch Tröpfcheninfektion statt. Daher kommt es alljährlich in diesen Region während der Trockenzeit zu einem erhöhten Übertragungsrisiko für Meningokokken Meningitis.  

Länder des „Meningitisgürtels“ sind saisonal betroffen  

Der sogenannte „Meningitisgürtel Afrikas“ erstreckt sich vom Senegal bis nach Äthiopien und weist jährlich die höchsten Erkrankungszahlen auf. Ungefähr 80-85% aller Meningitisfälle werden durch Meningokokken der Serogruppe A verursacht. Betroffen sind die folgenden Länder: Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Sierra Leone, Elfenbeinküste, Niger, Tschad, Nigeria, Ghana, Togo, Benin, Kamerun, Zentralafrika, Sudan, Eritrea und Äthiopien.

Eine Hirnhautentzündung ist lebensgefährlich 

Eine akute Meningokokken-Meningitis äußert sich durch Fieber, schweres Krankheitsgefühl, zunehmende Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Die Meningitis  (Hirnhautentzündung) ist immer lebensbedrohlich, weil sie über das zentrale Nervensystem hinaus zu schweren Schädigungen in anderen Organsystemen führen kann. Wenige Stunden können über das Schicksal des Kranken entscheiden. Alle 7-14 Jahre kommt es zu größeren Ausbrüchen. So wurden zum Beispiel im Jahr 2009 aus 14 afrikanischen Ländern mehr als 88.000 Meningitisfälle berichtet – darunter mehr als 5.000 Todesfälle. Der einzig wirksame Schutz ist eine Impfung gegen die Serogruppen A,C,W135 und Y.

Reisende mit Risiko sollten sich schützen

Eine Schutzimpfung sollte erwogen werden, wenn Reisen in den afrikanischen Meningitisgürtel erfolgen, insbesondere bei Langzetreisen und absehbar engen Kontakten zu Kindern und Jugendlichen der einheimischen Bevölkerung. Ein erhöhtes Übertragungsrisiko ergibt sich zum Beisiel durch den Besuch von Schulen, bei Abenteuerreisen oder den Besuch als Volontär bei Entwicklungshilfeprojekten. Empfohlen ist vorzugsweise ein sog. Konjugatimpfstoff der gegebenenfalls mit einem Meningokokken-B-Impfstoff ergänzt werden kann (z.B. bei Reisen in Europa, Nord- und Lateinamerika, so wie Neuseeland. Bei Personen die Kontakt zu Erkrankten (z.B. Mitreisenden oder Einheimischen vor Ort) haben wird geraten, sich bei den Gesundheitsbehörden zu melden und bei Auftreten von Krankheitssymptomen wie starken Kopfschmerzen, hohes Fieber, Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifigkeit sofort einen Arzt aufzusuchen.