20. Okt 2019

Afrika: WHO meldet aktuelle Krankheiten

Stethoskop, Ausweis iStock/Ramses02

Nach aktuellen Meldungen der Weltgesundheitsorganisation  wurden aus den nachfolgenden Ländern Infektionskrankheiten gemeldet. Zu berücksichtigen ist, dass in vielen der Länder keine Meldepflicht für Krankheiten besteht und somit die Erkrankungszahlen oftmals erst zu einem späteren Zeitpunkt gemeldet und nur in Regionen registriert werden, die über medizinische Infrastrukturen mit Meldesystemen verfügen. Von einer Dunkelzahl nicht erfasster Fälle kann somit ausgegangen werden, da viele Regionen unversorgt und schwer zugänglich  sind. 

In Simbabwe wurden im September  innerhalb von 10 Tagen nahezu 300 akute Durchfallerkrankungen in den Vorstädten von Harare, v.a. in Dzivarasekwa registriert. Die Durchfallursachen konnten bislang nicht geklärt werden. Auf eine gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sollte während des Aufenthaltes im Reiseland immer geachtet werden.

In Namibia wurden in den vergangenen Monaten vermehrt Fälle von Hepatitis E gemeldet. Ein erhöhtes Vorkommen wird seit 2018 in 12 von 14 Regionen berichtet: Khomas, Omusati, Erongo, Oshana, Oshikoto, Kavango, Ohangwena, Omaheke, Hardap, Karas, Otjozondjupa und Kunene. Hepatitis E-Viren werden vor allem in Regionen mit niedrigem Hygienestandard und meist fäkal-oral durch fäkal verunreinigtes Trinkwasser oder Nahrungsmittel übertragen. Auf gute Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene sollte daher immer geachtet werden.

In Uganda wurden landesweit in diesem Jahr mehr als 1.500 Masern-Fälle registriert. Eine Masernschutzimpfung ist bei fehlender Immunität gegen Masern, bei Reisen in Länder mit Ausbrüchen und erhöhtem Vorkommen empfohlen. Die WHO empfiehlt Reisenden generell eine Masern-Schutzimpfung, um einen optimalen individuellen Schutz vor Masern zu ermöglichen und der Ausbreitung der Masern entgegenzuwirken.

In Guinea wurden in diesem Jahr mehr als 4.500 Masernfälle gemeldet, im Tschad mehr als 24.000 (v.a. Am Timan, N’Djamena East, N’Djamena South, Bongor, Moundou, Bousso und N’Djamena Centre), in Kamerun mehr als 1.100 (v.a. Kousseri, Mada, Goulfey, Makary, Kolofata, Koza, Ngaoundéré rural, Bangué, Guider, Figuil, Ngong , Mora, Maroua 3, Vélé, Pitoa, Maroua 1, Bourha, Touboro, Mogodé, Bibémi, Garoua 1, Garoua 2, Lagdo, Tcholliré, Guidiguis, Moutourwa, Mokolo, Cité verte, Djoungolo, Nkolndongo, Limbé, Garoua Boulai, Ngaoundéré Urbain) und auf den Komoren mehr als 130 Masernfälle (Grande Comore: Moroni, Mitsamiouli, Mbeni, Oichili und Mitsoudjé). Die WHO empfiehlt Reisenden generell eine Masern-Schutzimpfung, um einen optimalen  individuellen Schutz vor Masern zu ermöglichen und der Ausbreitung der Masern entgegenzuwirken.

Von der Elfenbeinküste wurden 2019 mehr als 3.000 Dengue Fieber-Fälle aus 86 Distrikten des Landes berichtet. Gute Mückenschutzmaßnahmen sind Tag und Nacht empfohlen.

In Äthiopien wurden nahezu 8.500 Masern-Fälle (v.a. in Oromia, Somali, Amhara und Afar) gezählt. Die WHO empfiehlt Reisenden generell eine Masern-Schutzimpfung um einen optimalen individuellen Schutz vor Masern zu ermöglichen und der Ausbreitung der Masern entgegenzuwirken. Seit Ende Juli wurden bis Oktober nahezu 50.000 Chikungunya-Fälle berichtet. Alleine in der letzten Septemberwoche waren es rund 2.500 Verdachtsfälle die v.a. in der nordöstlichen Stadt Äthiopiens Dira Dawa beobachtet wurden. Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten daher immer durchgeführt werden.

In Tansania wurden in diesem Jahr bis Oktober 6.916 Dengue Fieber-Fälle einschließlich 13 Todesfälle registriert. Das aktuelle Vorkommen wurde bislang in elf Provinzen beobachtet: Arusha, Dar es Salaam, Dodoma, Kagera, Kilimanjaro, Lindi, Morogoro, Pwani, Ruvuma, Singida und Tanga. Gute Mückenschutzmaßnahmen sind Tag und Nacht empfohlen.

Aus Mali wurden in diesem Jahr bis Ende September mehr als 1.100 Masernfälle aus 11 Distrikten berichtet. Die WHO empfiehlt Reisenden generell eine Masern-Schutzimpfung um einen optimalen individuellen Schutz vor Masern zu ermöglichen und der Ausbreitung der Masern entgegenzuwirken.

Aus Kenia wurden in diesem Jahr mehr als 400 Masern-Fälle u.a. aus Kajiado County, Kajiado West Sub-County und Garissa County in Dadaab Sub-County berichtet. Auf einen immunologisch gültigen Masernschutz sollte vor der Reise geachtet werden. Zudem werden aus 47 Counties in Kenia in diesem Jahr mehr als 4.400 Cholera-Fälle gezählt. Betroffen sind: Embu, Garissa, Kajiado, Kisumu, Machakos, Makueni, Mandera, Mombasa, Nairobi, Narok, Turkana und Wajir. Aktuelle Cholera-Ausbruchgebiete liegen derzeit weiterhin in Garissa, Kajiado, Kisumu, Mandera, Makueni, Nairobi und Wajir. Bei Hilfseinsätzen oder Besuch der betroffenen Regionen sollte ein Cholera-Impfschutz in Erwägung gezogen werden. Bis Oktober 2019 meldeten vier Regionen Mandera, Marsabit, Wajir und Garissa ein erhöhtes Vorkommen von Leishmaniasis. Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten daher Tag und Nacht  durchgeführt werden.

Aus Nigeria wurden in diesem Jahr bis Ende August mehr als 2.250 Gelbfieber-Fälle berichtet, darunter mehr als 40 Todesfälle. Die letzten Erkrankungsfälle wurden v.a. aus Cross River, Ebonyi, Edo, Ondo und Oyo gemeldet. Seit Juli wird ein Rückgang in der Zahl der Erkrankungsfälle beobachtet. Dennoch haben alle Provinzen des Landes in diesem Jahr zumindest einen Verdachtsfall berichtet. Bei Reisen in Regionen mit Gelbfieber-Vorkommen sollte in jedem Fall eine Schutzimpfung erfolgen. Darüber hinaus sollten die Einreisevorschriften beachtet werden. Des Weiteren wurden aus Nigeria in diesem Jahr mehr als 50.000 Masernfälle aus 36 Bundesstaaten mit Todesfällen v.a. in Katsina, Borno, Yobe, Sokoto und Kaduna berichtet. Auch im benachbarten Niger wurden mehr als 9.700 Masernfälle beobachtet. Cholera-Erkrankungen wurden in Nigeria vom 15.5. – 11.10.2019 v.a. aus vier Regionen des Landes gemeldet: Yola Nord, Girei, Yola Süd und Song. Nahezu 800 Fälle wurden gezählt, darunter auch vereinzelte Todesfälle. Helfer oder Einsatzkräfte in diese Regionen ist ein umfangreicher Impfschutz empfohlen.