18. Nov 2013

Aktuelle Lage der Polio (Kinderlähmung)

Poliokarte Nov. 2013 Bis zum Jahr 2018 plant die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Kinderlähmung (Poliomyelitis) weltweit auszurotten – doch immer wieder kommt es zu Rückschlägen.

Neben Völkerwanderungen bei denen es wiederholt zu Re-Importen des Poliovirus in aktuell poliofreie Regionen/Länder kommt, erschweren auch Kriegs- und Krisengebiete durch ihre Unruhen, die örtlichen Impfprogramme, die nicht selten deswegen abgebrochen werden müssen. Es überrascht somit nicht, dass die meisten Polio-Fälle in diesem Jahr aus Ländern mit starken Krisenregionen– wie Somalia (180) und Pakistan (59) - stammen. Auch Syrien zählt seit Oktober wieder Fälle der Kinderlähmung. Seit 1999 wurden aus Syrien keine Fälle mehr mit dem Wildvirus berichtet. Seit Oktober wurden insgesamt 13 Fälle aus Deir-Al-Zour gemeldet.  

Die Länder in denen die Kinderlähmung in diesem Jahr berichtet wurde sind:

Westafrika: Nigeria (51)

Ostafrika: Somalia (180), Äthiopien (6), Kenia (14)

Zentralafrika: Kamerun (2)

Südasien: Pakistan (59), Afghanistan (9)

Vorderasien: Syrien (13)

Insgesamt 334 Fälle wurden bis 13. November in diesem Jahr berichtet. Im Vorjahr betrug die Zahl der Fälle nur 187 und wurde weitestgehend nur aus Nigeria, Pakistan und Afghanistan, den sogenannten „Endemieländern“ berichtet (182 Fälle).  

Das Virus überträgt sich durch Schmierinfektionen 

Polioviren in Gewässer stellen ein Infektionsrisiko dar. Die Virusübertragung kann durch Nahrungsmittel oder Trinkwasser erfolgen, die durch virushaltige Stuhlausscheidungen verunreinigt wurden. Sehr sorgfältige Schutzmaßnahmen, insbesondere bei der Nahrungsmittel und Trinkwasserhygiene sind daher einzuhalten. 

Polio-Schutzimpfung für Reisende in Risikogebiete empfohlen  

Grundsätzlich empfiehlt die deutsche Impfkommission (STIKO) als auch die Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft (DTG) bei Reisen in Regionen mit Infektionsrisiken wie Afrika und Asien eine Schutzimpfung gegen Kinderlähmung. Die aktuelle epidemiologische Lage ist zu beachten, insbesondere die Meldungen der Weltgesundheitsorganisation.