18. Aug 2018

Alaska: Masern auf einem Kreuzfahrtschiff

Kreuzfahrtschiff, Alaska iStock / dimarik

Eine Jugendliche die in der Woche vom 6. August 2018 auf einem Kreuzfahrtschiff Alaska besuchte, hatte die Masern. Die Gesundheitsbehörden warnten daraufhin sofort die Passagiere vor der hoch ansteckenden Infektionskrankheit. Passagiere die mit dem Teenager möglicherweise Kontakt hatten, verließen das Schiff in Seward und können das Virus, im Falle einer Infektion, an ihr Umfeld weiterreichen, so die Warnung der örtlichen Gesundheitsbehörden. Das Kreuzfahrtschiff hielt in Ketchikan, Juneau, Skagway und Glacier Bay bevor es den Zielhafen Seward, eine Stadt an der Resurrection Bay erreichte. Der Erkrankung des Teenagers befand sich bereits im Ausklang. Dennoch konnte ein Infektionsrisiko nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die Passagiere wurden gewarnt. Sollte eine Ansteckung erfolgt sein, werden die Beschwerden bis 27.8.2018 auftreten, informierten die Behörden die Kontaktpersonen. Das Masernvirus bleibt an der Luft oder an Gegenständen bis zu zwei Stunden aktiv und kann durch infizierte Personen vier Tage vor Ausbruch der Erkrankung bis vier Tage nach Auftreten des typischen Masern-Hautausschlages weitergegeben werden.  

USA seit 2000 eigentlich frei von Masern  

In Alaska wurde der letzte Erkrankungsfall 2015 bei einem Ungeimpften mittleren Alters berichtet. Der Einwohner aus Fairbanks reiste zuvor in die Mongolei, wo er sich infizierte. Durch intensive Impfkampagnen in der Vergangenheit gelten die Masern in den USA seit dem Jahr 2000  als ausgerottet. Dennoch wird die Erkrankung durch Reisende immer wieder in das Land getragen, so dass es zu kleineren Ausbrüchen im Umfeld der Erkrankten kommen kann. Immer wieder werden Masernfälle aus Ländern mit erhöhten Vorkommen in Länder importiert in denen die Masern bereits ausgerottet waren oder zumindest kaum mehr vorkamen. Vor allem Erwachsene, älter als 30 Jahre können bei einer Maserninfektion Komplikationen entwickeln.  

Europa kämpft gegen die Masern  

In diesem Jahr ist die Zahl der Maserntoten in Europa bereits auf über 30 angestiegen. Eine 16-jährige französische Athletin starb im Juli 2018 nach einem Masern-Ausbruch im Südwesten Frankreichs. Die junge Sportlerin hatte bereits im Alter von zwei Jahren eine Herz-Transplantation und war aufgrund ihrer Erkrankung ungeimpft gewesen. Erst in Februar dieses Jahres warnte die Weltgesundheitsorganisation, dass gerade in Europa die Zahl der Masern-Erkrankungen um 400% angestiegen ist.  In der Europäischen Union wurden 2018 aus Rumänien (4.317), Frankreich (2.588), Griechenland (2.238) und Italien (1.716) die Masern gemeldet. Aus Ost Europa wurden in diesem Jahr vor allem aus der Ukraine mehr als 20.000 Masernerkrankungen registriert. Die Masern sind hochansteckend und können durch direkten Körperkontakt, so wie durch Husten oder Niesen übertragen werden.  

Bei Reisen an Masern-Schutzimpfung empfohlen 

An die Masern-Mumps-Röteln-Impfung wird im Zusammenhang mit einer Reise selten gedacht. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen wird eine Impfung empfohlen. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt den Impfschutz von Kindern und Jugendlichen gemäß der Empfehlungen der STIKO durchzuführen und vor der Reise den Masernschutz zu überprüfen.