11. Apr 2021

Algerien: Brucellose in der der Provinz Batna

Mongolei iStock / bizoo_n

Die Gesundheitsbehörden der Provinz Batna, im Nordosten von Algerien meldeten am 10. April 2021, dass 31 Personen an Brucellose erkrankt sind. Die Erkrankungen wurden aus der kleinen Stadt Ares ungefähr 60 km östlich der Provinzhauptstadt berichtet. Die infizierten Personen tranken Ziegenmilch aus einer Herde, in der 119 Ziegen mit dem Erreger der Brucellose infiziert waren. Die Brucellose wird durch Bakterien (sog. Brucellen) verursacht, die über die Nahrungsmittelaufnahme durch rohe Milchprodukte, Fleisch oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren übertragen werden. Die Bakterien halten sich vor allem in Nutztieren auf (Schafe, Ziegen, Rinder, Schweine). 

Die Bakterien treten weltweit auf 

Länder mit erhöhtem Vorkommen befinden sich im Mittelmeerraum, auf der Arabischen Halbinsel, in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika. In Deutschland wurden einzelne Erkrankungen meist bei Rückreisenden aus der Türkei oder dem Mittelmeerraum berichtet. Die meisten Infektionen verlaufen ohne Beschwerden (ca. 90 %). Kommt es dennoch zu Beschwerden, so treten diese meist mit Fieber über 7 - 21 Tage auf. Neben dem Fieber kann es auch zu Übelkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nachtschweiß kommen. Nach Abklingen der Erstbeschwerden kann es zu chronischen Verläufen kommen. Im weiteren Verlauf kann es zu Knochen- und Gelenkveränderungen mit Schmerzen, Herzrhythmusstörungen, Schwellung der Lymphknoten, Vergrößerung der Leber und Milz sowie zu Ausfällen verschiedener Gehirn- und Organfunktionen kommen. Die Erkrankung wird medikamentös mit Antibiotika behandelt. 

Es gibt keine spezifischen Schutzmaßnahmen 

Die Übertragung erfolgt in der Regel über die Nahrungsmittelaufnahme durch rohe Milchprodukten (v. a. nicht pasteurisierte Milch, Rohkäse) und Fleisch, aber auch durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren (über Eintrittspforten wie Auge, Mund, Nase, aber auch kleine Verletzungen der Haut oder Schleimhaut etc.). Brucellen können auf beinahe jeden Weg in den Körper eindringen. Die Vermeidung von rohen Milchprodukten (bzw. Abkochen von Milch vor dem Verzehr) vor allem im Mittelmeerraum, so wie das Fernhalten von Nutztieren und ihren Stallungen, ist daher empfohlen.