29. Sep 2018

Amerika: Mehr als 6.000 Masern-Fälle

Amerika iStock / northlightimages

Bis 21. September 2018 wurden auf dem amerikanischen Kontinent mehr als 6.600 Masernfälle registriert, darunter über 70 Todesfälle. 11 Länder sind betroffen. Die meisten Fälle wurden aus Venezuela berichtet. Erst im Dezember 2016 erklärten die Gesundheitsbehörden „PAHO“ (Pan American Health Organization) Venezuela als frei von Masern. Zwölf Monate später wurde das Wiederauftreten der Masern im Land gemeldet. Venezuela ist laut PAHO das Land in Amerika, mit den meisten bestätigten Masern-Erkrankungen und Todesfällen. Insgesamt waren es 4.605 Fälle, darunter 62 Todesfälle. Alle 23 Bundesstaaten sind betroffen. Viele Fälle werden aus dem Süden und Osten um Caracas gemeldet. In Brasilien wurden 1.735 Erkrankungsfälle gezählt, darunter 10 Todesfälle. Die Masern treten aktuell in den Bundesstaaten Amazonas und Roraima auf. Einzelne Fälle wurden in den USA (124 Fälle), Kanada (22 Fälle), Kolumbien (85 Fälle), Peru (21 Fälle), Ekuador (19 Fälle), Argentinien (11 Fälle), Mexico (5 Fälle), Guatemala (1 Fall), Antigua und Barbuda (1 Fall) registriert. Während es am 20. August 2018 noch 1.625 Masernerkrankungen, mit vier Todesfälle in acht Ländern waren, ist die Zahl der Fälle in den vergangenen vier Wochen stark angestiegen.

Europa kämpft gegen Masern

Die WHO warnt weltweit vor der steigenden Zahl an Masern-Erkrankungen, auch in der Europäischen Union. In vielen Regionen Europas liegt die Masern-Durchimpfungsrate in der Bevölkerung noch unter den erforderlichen 95%, so dass sich die Infektionskrankheit vielerorts ungehindert ausbreiten kann. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt den Impfschutz von Kindern und Jugendlichen v.a. vor der Reise zu überprüfen. Aufgrund von Masern-Impfkampagnen ist die Zahl der Masern-Toten weltweit, laut Angaben der WHO, auf einen historischen Tiefstand gesunken. So sollen 2016 insgesamt 84% weniger Personen an Masern gestorben sein, als im Jahr 2000. Nach Schätzungen waren es im Jahr 2000 weltweit mehr als 550.000 Todesfälle und im Jahr 2016 rund 90.000 Masern-Tote. Dieser Rückgang ist dem erfolgreichen Einsatz von Impfstoffen zu verdanken. Rund 5,5 Milliarden Masern-Impfdosen wurden in den vergangenen 17 Jahren verabreicht und damit nach Schätzungen 20,4 Millionen Menschenleben gerettet.

Schutzimpfung ist wichtig

Durch den ständig wachsenden Fernreise-Tourismus sind Reisende zunehmend in die weltweite Masernsituation involviert. Immer wieder erkranken Reisende ohne Masernschutz bei ihrem Urlaub und bringen die Infektionskrankheit in ihr Heimatland zurück. Dort kommt es zur Ansteckung weiterer Personen, die ebenfalls keinen Masernschutz hatten. Daher empfiehlt das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) Reisenden in Regionen mit aktuellen Masernausbrüchen grundsätzlich den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen wird eine Impfung empfohlen. Das Vorkommen der Erkrankung ist bundesweit.