8. Mrz 2020

Amerika: Sechs Länder melden Masern

Amerika iStock / northlightimages

Die Masern breiten sich im amerikanischen Raum weiter aus. Sechs Länder aus Nord-, Mittel, und Südamerika meldeten in diesem Jahr Masern-Fälle. Bis 22.2.2020 wurden die meisten Fälle aus Brasilien berichtet (338 Erkrankungen, 1 Todesfall), gefolgt von Argentinien (45 Fälle, einschließlich 1 Todesfall) und nur vereinzelte Fälle aus  den Vereinigten Staaten von Amerika (5 Erkrankungsfälle), Chile (2 Erkrankungsfälle), Uruguay (2 Erkrankungsfälle) und Kanada (1 Erkrankungsfall). Im vergangenen Jahr 2019 waren es insgesamt 20.554 bestätigte Masernfälle mit 19 Todesfällen die aus dem amerikanischen Raum berichtet wurden. Insgesamt meldeten 14 Länder Masernfälle. Die meisten Erkrankungen wurden - wie auch in diesem Jahr – aus Brasilien berichtet (18.203 Fälle, einschließlich 15 Todesfälle) und die zweitmeisten Fälle aus den Vereinigten Staaten von Amerika (1.282 Fälle). Vergleichsweise weniger Masern-Fälle registrierten Venezuela (548 Fälle, einschließlich 3 Todesfällen), Kolumbien (244 Fälle, einschließlich 1 Todesfall), Argentinien (107 Fälle) und Kanada (113 Fälle) und nur wenige Fälle wurden aus Mexiko (20 Fälle), Chile (11 Fälle), Costa Rica (10 Fälle), Uruguay (9 Fälle), den Bahamas (3 Fälle), Peru (2 Fälle), Kuba (1 Fall) und Curacao (1 Fall) berichtet. Unter den Erkrankten befanden sich auch Reisende die sich mit Masern in ihrem Reiseland ansteckten und die Masern in ihre Heimatländer importierten. Mehr als 90% der Erkrankten war nicht geimpft. 

Weltweiter Reiseverkehr setzt Masern-Infektionsketten in Gang 

Durch den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt daher auch Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Generell empfiehlt das RKI eine einmalige Impfung gegen Masern für alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden und noch gar nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist. Man geht davon aus, dass Personen, die vor 1970 geboren wurden, mit hoher Wahrscheinlichkeit die Masern bereits durchgemacht haben. Untersuchungen in der Vorimpfära zeigten, dass 95-98% der Kinder bis zum 10. Lebensjahr eine Immunität gegen Masern aufwiesen. Dennoch empfiehlt das RKI vor 1970 geborenen Erwachsenen die Kontakt zu Masernerkrankten hatten und nicht genau wissen, ob sie durch vorherige Erkrankung oder Impfung gegen eine Infektion geschützt sind, sich gegen Masern impfen zu lassen. Seit 2010 empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission) die routinemäßige Masernimpfung im Erwachsenenalter, um Masernausbrüche in der Bevölkerung zu verhindern und damit zur Ausrottung der Masern in Europa beizutragen.

WHO empfiehlt internationalen Touristen eine Masern-Schutzimpfung

Masern gehören zu einer der ansteckendsten Krankheiten weltweit. Sie können sich schnell und ungehindert bei nicht-immunen und ungeimpften Personen ausgebreiten. Masern können direkt durch enge Personenkotakte, aber auch durch Tröpfcheninfektion mittels  Husten oder Niesen verbreitet werden, aber auch durch den Kontakt mit infizierten Sekreten aus Nasen- und Rachenraum. Das Virus kann bis zu zwei Stunden aktiv in der Luft oder an Gegenständen ansteckend sein und jede nicht immune Person kann sich infizieren. Selbst in Ländern mit hohem medizinischem Standard, kommt es in einem Viertel der Fälle zu Komplikationen und Krankenhauseinweisungen. Kommt es im Rahmen der Masern zu Komplikationen können sie tödlich enden oder auch lebenslange Schäden verursachen wie Hirnschäden, Blindheit und Taubheit. Kleine Kinder haben das höchste Risiko für Masern-Komplikationen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich daher zum Ziel gesetzt die Masern weltweit auszurotten. Da die Masern weltweit Auftreten und somit auch an vielen Reiseorten, hat die WHO auch für  internationale Reisende Empfehlungen im Juni 2019 neue Empfehlungen ausgesprochen.