7. Mai 2016

Angola: Gelbfieber-Ausbruch hält an

Afrika, Kinder interMEDIS

In Angola wächst die Zahl der Gelbfieber-Fälle weiterhin an. Seit Beginn des Ausbruchs im Dezember 2015 sind mehr als 2.000 Verdachtsfälle berichtet worden. Rund 650 Erkrankungsfälle wurden durch Blutuntersuchungen bestätigt. Insgesamt starben während des Gelbfieber-Ausbruchs bislang 258 Menschen. Viele Fälle werden aus der Region in und um Luanda gemeldet, doch auch die Provinzen Bie, Benguela, Kunene, Cabinda, Huila Huambo, Malange, Kwanza Sul, Uige, Zaire und Kwanza Norte sind betroffen. In der letzten Aprilwoche wurden erneut mehr als 100 Gelbfieber-Fälle registriert, darunter acht Todesfälle. Damit ist der Ausbruch noch immer nicht unter Kontrolle und es besteht weiterhin ein erhöhtes Übertragungsrisiko. In drei Länder wurde das Gelbfiebervirus aus Angola bereits exportiert. In China wurden 11 Fälle durch Rückreisende aus Angola registriert, in der Demokratischen Republik Kongo waren es 16 und in Kenia zwei importierte Fälle.

90% aller Gelbfieber-Infektionen treten in Afrika auf

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) treten jährlich rund 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter rund 30.000 Todesfälle. Das Gelbfiebervirus tritt nur in Afrika und Südamerika auf und wird durch Viren verursacht die durch tag- und nachtaktive Mücken auf den Menschen übertragen werden. Gelbfieber stellt eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit dar. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, kann die Erkrankung tödlich enden. Daher empfiehlt die WHO eine Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Gelbfieberimpfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in Gelbfieberrisikogebiete erfolgen. Nach Prüfung der Expertenkommission der WHO im Jahr 2013 wurde darauf hingewiesen, dass eine einzige Impfdosis der Gelbfieber-Impfung ausreicht, um lebenslang vor Gelbfieber geschützt zu sein. Den Hinweis darauf ergaben zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre. Innerhalb von 30 Tagen bildet sich bei 99% aller Geimpften der vollständige immunologische Schutz aus. Bislang galt die Empfehlung die Impfung alle 10 Jahre aufzufrischen. Die Einreisevorschriften für Gelbfieber werden jedoch von den jeweiligen Ländern selbst festgelegt, daher wird im Rahmen der Einreisevorschrift gegenwärtig noch weiterhin von einigen Ländern die Auffrischimpfung alle 10 Jahre verlangt.

Länder legen unterschiedliche Impfvorschriften fest

Die Weltgesundheitsorganisation hat der Änderung hinsichtlich der Gelbfieber-Impfschutzdauer im Mai 2014 zugestimmt. Demnach ist eine einmalige Gelbfieber-Impfung erforderlich um einen lebenslangen Schutz zu gewährleisten. Eine Auffrischimpfung wird demnach nicht mehr erforderlich sein. Bis 11. Juli 2016 soll die Internationale Gesundheitsvorschrift (IGV) in Kraft treten, allerdings ist anzunehmen, dass die Anpassung in den Mitgliedstaaten schrittweise erfolgt.  Eine Auflistung der Länder die bereits Änderungen ihrer Impfvorschriften vorgenommen haben, bietet die WHO an. Daher ist es sinnvoll bei Reisen in Länder mit Gelbfieber- Impfvorschriften (auch Transit), sich  über die jeweiligen aktuellen Vorschriften bei einer autorisierten Gelbfieber-Impfstelle oder der Botschaft des Einreiselandes zu informieren. Außerdem sind bei Aufenthalten in ländlichen Regionen auch sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen unbedingt ratsam.