25. Mrz 2016
Angola: Gelbfieber-Ausbruch

Aus Angola wurden in den vergangenen Monaten vermehrt Gelbfieber -Erkrankungen und -Todesfälle gemeldet. Der Ausbruch begann bereits im Dezember 2015 im Stadtteil Viana der Hauptstadt Luanda und breitete sich schnell landesweit aus. Bis 21. März 2016 wurden aus 16 der 18 Provinzen des Landes Gelbfieber-Fälle berichtet. Insgesamt wurden mehr als 1.130 Gelbfieber-Fälle berichtet – darunter nahezu 170 Todesfälle. Die meisten Erkrankungen (818) und Todesfälle (129) werden in der Hauptstadt registriert (Stand der Daten 21.3.2016). Doch auch in anderen Provinzen und Regionen des Landes nehmen die Fallzahlen zu. Mitarbeiter der WHO (Weltgesundheitsorganisation) führen derzeit landesweite Impfkampagnen zum Infektionsschutz der Bevölkerung durch. Reisende nach Angola sollten einen Gelbfieber-Impfschutz haben. Ebenso sollte bei ersten Krankheitsanzeichen bei Personen die aus Angola einreisen differentialdiagnostisch auch an Gelbfieber gedacht werden.
Die Viren werden durch Mücken übertragen
Das Gelbfiebervirus tritt nur in Afrika und Südamerika auf und wird durch Viren verursacht die durch tag- und nachtaktive Mücken auf den Menschen übertragen werden. Weltweit treten jährlich rund 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter rund 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf.
Gelbfieber ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit
Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, kann die Erkrankung tödlich enden. Daher empfiehlt die WHO eine Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Gelbfieberimpfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in Gelbfieberrisikogebiete erfolgen. Nach Prüfung der Expertenkommission der WHO im Jahr 2013 wurde darauf hingewiesen, dass eine einzige Impfdosis der Gelbfieber-Impfung bereits ausreicht, um lebenslang vor Gelbfieber geschützt zu sein. Den Hinweis darauf ergaben zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre. Innerhalb von 30 Tagen bildet sich bei 99% aller Geimpften der vollständige immunologische Schutz aus. Bislang galt die Empfehlung die Impfung alle 10 Jahre aufzufrischen. Die Einreisevorschriften für Gelbfieber werden jedoch von den jeweiligen Ländern selbst festgelegt, daher wird im Rahmen der Einreisevorschrift gegenwärtig noch weiterhin von einigen Ländern die Auffrischimpfung alle 10 Jahre verlangt. Die WHO (International Travel and Health) bietet eine Länderliste mit Auflistung der Gelbfieber Reisebestimmungen an.
Schutzmaßnahmen sind wichtig
Die Weltgesundheitsorganisation hat der Änderung hinsichtlich der Gelbfieber-Impfschutzdauer im Mai 2014 zugestimmt. Demnach ist eine einmalige Gelbfieber-Impfung erforderlich um einen lebenslangen Schutz zu gewährleisten. Eine Auffrischimpfung wird demnach nicht mehr erforderlich sein. Bis 11. Juli 2016 soll die Internationale Gesundheitsvorschrift (IGV) in Kraft treten, allerdings ist anzunehmen, dass die Anpassung in den Mitgliedstaaten schrittweise erfolgt. Daher ist es sinnvoll bei Reisen in Länder mit Gelbfieber- Impfvorschriften (auch Transit), sich über die jeweiligen aktuellen Vorschriften bei einer autorisierten Gelbfieber-Impfstelle oder der Botschaft des Einreiselandes zu informieren. Außerdem sind bei Aufenthalten in ländlichen Regionen auch sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen unbedingt ratsam.