13. Apr 2014

Auslandsreisen: Unfallhäufigkeit erhöht Hepatitis B-Risiko

Busschild interMEDIS Ein Hepatitis B-Impfschutz wird bei Reisen ins Ausland oftmals vernachlässigt. Doch wie wichtig kann dieser Impfschutz sein? Nach Angaben der UN sterben jährlich 1 Million Menschen im Straßenverkehr. Mehr als eine Viertel Million sind Fußgänger. Die Vereinten Nationen befürchten, dass sich die Zahl der Unfalltoten in den nächsten Jahren sogar verdoppeln könnte. Europa hat laut Untersuchungen der UN die sichersten, Afrika die gefährlichsten Straßen. Auch die Verkehrssituation in Asien birgt ein hohes Unfallrisiko. Die Mehrheit der jährlich registrierten Unfallopfer, d.h. ungefähr 80%, wird aus den ärmeren Ländern berichtet. Als Ursache dafür wird u.a. die mangelnde Sicherheit der Autos verantwortlich gemacht, durch zum Beispiel fehlende Airbags oder instabile Karosserien.  


Zwischen 23-44% der Todesfälle bei Interkontinentalreisen sind auf Unfälle zurückzuführen 


In den letzten Jahrzehnten hat der Reiseverkehr in Länder mit schlechter medizinischer Infrastruktur sowohl im Tourismus als auch in beruflichen Bereichen zugenommen. Zudem besteht in diesen Ländern meist auch ein erhöhtes Infektions- und Unfallrisiko. Untersuchungen ergaben, dass rund die Hälfte aller in diese Länder Reisende während oder nach der Reise erkrankt. Ungefähr 10% müssen nach Rückkehr einen Arzt aufsuchen, ca. 8% sind vorübergehend bettlägerig und rund 3% arbeitsunfähig. Untersuchungen die in den USA und der Schweiz durchgeführt wurden belegen, dass zwischen 23-44% der Todesfälle bei Interkontinentalreisen auf Unfälle und nur 1-3% auf Infektionskrankheiten zurückzuführen sind. Der Straßenverkehr bildet nicht nur in den Industrieländern, sondern vor allem auch in Entwicklungsländern ein großes Problem. 

Erhöhtes Unfallrisiko erhöht Hepatitis B-Risiko 

Einer der häufigsten Gründe einer Krankenhauseinweisung während der Reise sind Unfälle. Der ungewohnte Straßenverkehr bildet eines der Hauptprobleme. Rund 40% der Repatriierungsflüge gehen auf Unfälle im Straßenverkehr zurück. In diesem Zusammenhang können medizinische Eingriffe (Spritzen, Infusionen, Operationen, usw.) im Rahmen einer Erstversorgung vor Ort erforderlich werden. Aufgrund der oftmals mangelhaften hygienischen Verhältnisse in tropischen Ländern, können medizinische Bestecke (z.B. Spritzbestecke, medizinische Geräte, Bluttransfusionen) verschmutzt und u.U. auch mit Hepatitis B-Viren kontaminiert (verunreinigt) sein. Das Hepatitis-B-Virus wird durch Blut übertragen und ist 50 bis 100 Mal ansteckender als das HI-Virus, das zum Krankheitsbild AIDS führt. Da verunreinigte Spritzbestecke, medizinische Geräte, Bluttransfusionen etc. in Notsituationen (z.B. Unfälle) zum Einsatz kommen können, besteht in vielen Reiseländern mit unterentwickelten medizinischen und mangelhaften hygienischen Infrastrukturen  ein erhöhtes Hepatitis B-Risiko.

Hepatitis wird häufig unterschätzt

Der Welt-Hepatitis-Tag im vergangenen Jahr nahm die weltweit hohen Erkrankungszahlen zum Anlass, um auf die Gefahr der oft unterschätzten Hepatitis-Virusinfektionen hinzuweisen. Ein hoher Anteil von Hepatitis-B-Infektionen in der Bevölkerung befindet sich in Südostasien (v.a. Thailand), China und dem tropischen Afrika (v.a. Senegal). Reisende, ob Sonnenbader an tropischen oder mediterranen Meeresküsten, Trekking Touristen im Himalaya oder auch Kulturreisende in Städten, haben - je nach Reisestil und -ort - ein Hepatitis-Risiko und sollten sich darüber von Fachleuten (Ärzten, Tropeninstituten, Beratungsstellen) informieren lassen.  Für Reisende gibt es bei fit for travel eine Übersicht über die potentiellen Hepatitis-Infektionsrisiken während der Reise und im Ausland.

Impfschutz gegen Hepatitis B ist hochwirksam und ausgezeichnet verträglich.

Entscheidend für den individuellen Schutz wie für die Bekämpfung von Hepatitis B ist die breite Anwendung der nunmehr seit 20 Jahren zur Verfügung stehenden Impfung. Reisenden in Länder mit erhöhten Hepatitis B-Vorkommen wird empfohlen die Möglichkeit einer Hepatitis B-Impfung in Betracht zu ziehen und sich durch einen Arzt beraten zu lassen.