27. Aug 2019

Australien: Masern bei Reisenden in New South Wales

Sydney Australien iStock / PhotoAllel

In New South Wales, dem australischen Bundesstaat im Südosten des Landes, der bei Touristen  vor allem für seine Küstenstädte und Nationalparks bekannt ist, wurden zwei Masernfälle bei Reisenden diagnostiziert. In beiden Fälle waren die Urlauber um die 40 Jahre alt und hielten sich zuvor in Südamerika und Neuseeland auf. Beide Patienten mussten aufgrund der Komplikationen durch die Infektion im Krankenhaus behandelt werden. Während sie noch ansteckend waren und die Krankheit noch nicht ausgebrochen war, hielten sie sich in Sydney auf. Die Gesundheitsbehörden befürchten, dass sie dort Personen infiziert haben könnten. Die Beschwerden treten ca. 8-12 Tage nach der Infektion auf. Die Masern sind hochansteckend und können durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Dabei wird das Virus über die Schleimhäute des Atemtraktes als auch über die der Augen aufgenommen und kann somit eine Infektion verursachen. In der Luft kann der Erreger bis zu zwei Stunden überleben. In diesem Jahr wurden bereits 37 Masernfälle registriert; im Vorjahr waren es hingegen nur 13 Fälle. 

Auch das einst Masernfreie Amerika kämpft weiterhin gegen Masernausbrüche

Am 27. September 2016 erklärte die Weltgesundheitsorganisation Amerika (Nord- und Südamerika) als erste Region der Erde offiziell als frei von Masern. Bereits im Jahr 2000 wurden die Masern in den USA als eliminiert angesehen. Doch dieses historische Ereignis wurde durch Masernimporte in die USA durch Reisende aus Ländern mit Masern in jüngster Vergangenheit unterbrochen. Alleine in diesem Jahr wurden von 1.1. – 15.8.2019 insgesamt 1.203 Masernfälle in 30 Bundesstaaten der USA registriert. Mitte August 2019 waren es 124 Personen in den USA die in Krankenhäusern stationär behandelt werden mussten; 64 entwickelten Komplikationen wie Lungenentzündung (Pneumonie) oder Gehirnentzündungen (Enzephalitis). Die meisten Masern-Fälle in diesem Jahr konnten auf die Masern-Ausbrüche in New York zurückgeführt werden. Weltweit meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 1.1. – 31.7.2019 insgesamt 364.808 registrierte Masern-Fälle in 182 Ländern. Alleine in Afrika soll die Zahl der Erkrankungen um ein zehnfaches angestiegen sein. In Europa ist die Zahl der Masern-Fälle um rund das doppelte angestiegen, im östlichen Mediterranen Raum um 50% und in der Pazifikregion um ein Dreifaches. In den ersten sieben Monaten 2019 wurden nahezu 11.000 Masern-Fälle in Europa gezählt, mehrheitlich in Frankreich, Italien, Bulgarien, Polen und Litauen. Die Masern breiten weiter aus, weil die Durchimpfungsraten in vielen Landesteilen unter den erforderlichen 95% liegen.

Reisende sollten gegen Masern geschützt sein 

Durch Urlauber und den weltweiten Reiseverkehr werden immer wieder Masern-Infektionsketten in Gang gesetzt. Die meisten Erkrankungsfälle werden vor allem in Regionen mit einer geringen Masern-Durchimpfungsrate festgestellt. Das deutsche Robert Koch-Institut empfiehlt daher auch Reisenden den Masernimpfschutz zu überprüfen. Ungeimpften Personen bzw. Personen, die noch keine Masern durchgemacht haben und in ein Masern-Epidemiegebiet reisen oder in medizinischen Einrichtungen zur Behandlung von Kindern, Tagesstätten, Kinderheimen, u. ä. arbeiten, wird eine Impfung empfohlen. Nach 1970 geborene ungeimpfte bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen > 18 Jahre oder nach 1970 geborene Personen > 18 Jahre mit unklarem Impfstatus ist ebenfalls eine Impfung empfohlen. Auch die WHO empfiehlt internationalen Touristen eine Masern-Schutzimpfung.