15. Sep 2022
Australien: Q-Fieber in Wide Bay

Eine australische Region wurde in Alarmbereitschaft versetzt, nachdem eine erhöhte Zahl von Q-Fieber-Fällen gemeldet wurde. Die Gesundheitsbehörde von Queensland hat die Bewohner der Region Wide Bay-Burnett, mit den Gemeinden Noosa, Maryborough und Gympie aufgefordert, sich gegen Q-Fieber zu schützen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden wurde die Infektionskrankheit in diesem Jahr bei 11 Einwohnern festgestellt. Die Region Wide Bay-Burnett liegt im australischen Queensland, nördlich von Brisbane, zwischen den Städten Caloundra und Gladstone. Bereits 2020 wurden im Norden von Queensland die Bewohner durch die örtliche Gesundheitsbehörde aufgerufen sich vorsorglich gegen das Q-Fieber zu schützen, nachdem mehrere Erkrankungsfälle berichtet wurden. Insgesamt wurden damals mehr als 20 Fälle von Q-Fieber überwiegend aus der Region von Mareeba berichtet. Die Krankheitserreger kommen in Australien vor allem in Ziegen, Schafen und Rindern vor. Allerdings können auch Hunde, Katzen und Kängurus den Erreger beherbergen und übertragen. Durch die länger anhaltenden Hitze- und Wärmeperioden kann der Krankheitserreger auch über längere Zeit überleben. Die Möglichkeit einer Übertragung kann über größere Distanzen auf dem Luftweg erfolgen.
Waldexpeditionen, Trekking und Camping können das Risiko erhöhen
Das Q-Fieber wird durch Bakterien, sog. Coxiella (Coxiella burnetti) verursacht. Ungefähr 12 - 30 Tage nach der Infektion kommt es zu Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden. Im weiteren Verlauf können sich Husten und eine Lungenentzündung entwickeln. Kommt es zu Komplikationen, so können Entzündungen des Herzmuskels und -beutels sowie der Leber zu ernsten gesundheitlichen Folgen führen. Die Infektion erfolgt durch Einatmen von "Aerosolen", so genannten erregerhaltigen Luftteilchen oder aber auch durch den Kontakt oder Verzehr infektiöser tierischer Produkte (u.a. Wolle, Milch, Fleisch). Der Erreger wird von Zecken auf Nutztiere (v.a. Rind, Schaf, Ziege), kleine Nagetiere und auch Vögel übertragen. Ebenso wird der Erreger im Kot von Zecken ausgeschieden und kann auf trockenen Böden bis zu 1,5 Jahren und auf feuchten Stallböden bis zu drei Monaten überleben. Durch Einatmen des Erregers v.a. in Nutztierstallungen, aber auch bei Waldexpeditionen durch den Kontakt mit Wildtieren können die Erreger übertragen werden. Daher sind vor allem Personen in der Landwirtschaft und Tierzucht aber auch Camper die sich in der Nähe von Stallungen aufhalten gefährdet.
Touristen haben ein geringes Risiko
Für Reisende ist das Erkrankungsrisiko sehr gering ist. Vermeidet man den Kontakt zu Nutztieren und ihren Stallungen und verzichtet man auf den Genuss von tierischen Produkten (wie u.a. Milch, Fleisch, etc.) oder auch Wollprodukten (v.a. Rohmaterial), so kann das Risiko auf ein Minimum reduziert werden.