23. Sep 2017

Australien: Saisonale Influenza

Grippeprävention - quer Fotolia / Trueffelpix


Tasmanien erlebt derzeit den Höhepunkt seiner Influenzasaison. Mit 2.337 registrierten Influenza-Fällen und 21 Todesfällen beklagt das Gesundheitsministerium einen signifikanten Anstieg der Erkrankungs- und Todeszahlen. Viele Jahre habe es nicht mehr so viele Influenzaerkrankungen in der Region gegeben. Mehr als 1.300 Fälle wurden aus dem Süden berichtet, rund 650 aus dem Norden und nahezu 330 aus dem Nordwesten; auch zwei Touristen erkrankten während ihres Aufenthalts. Das Risiko einer Influenza-Erkrankung sollte ernst genommen werden.

Influenza gilt als eine der häufigsten impfpräventablen Infektionskrankheiten bei Fernreisen  

Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht auch für Reisende, denn die Influenza gehört zu den häufigsten
impfpräventablen Infektionskrankheiten bei Fernreisen. Von der Influenza betroffen ist in den saisonalen Grippemonaten nicht nur Deutschland sondern die gesamte nördliche Halbkugel mit vielen beliebten Reisezielen. Zur Nordhalbkugel, die sich nördlich des Äquators befindet, gehören Europa, Asien, Nordamerika sowie der größere Teil Afrikas, der nördliche Teil Südamerikas und Grönland. Vor allem als Reisender hat man während der Reise häufig  vermehrt Personenkontakte und ist auf Bahnhöfen, Flugplätzen, Busplätzen Menschenansammlungen und Klimaanlagen vermehrt ausgesetzt. Dadurch steigt das Risiko für den Einzelnen. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG) speziell für Reisende Empfehlungen ausgesprochen. Zu den Reisenden, die ein erhöhtes Expositionsrisiko besitzen (= das Risiko einem Krankheitserreger ausgesetzt zu sein) gehören: Passagiere auf Kreuzschiffen, Reisende auf längeren Flug-, Bus- oder Bahnfahrten, Reisende mit organisierten Touristengruppen, Reisende mit Besuch von Großveranstaltungen und Mekka-Pilger.

Influenza-Impfstoffe werden der aktuellen epidemiologische Situation angepasst

Alljährlich setzt sich der Influenzaimpfstoff gemäß der Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Virusvarianten zusammen. In dieser Grippesaison handelt es sich um die Influenzaviren A/Michigan/45/2015 (H1N1) pdm09- ähnlicher Stamm, A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2)- ähnlicher Stamm und B/Brisbane/60/2008- ähnlicher Stamm. Bei den Vierfach-Impfstoffen (sog. quadrivalente Impfstoffe) werden die Antigene der oben genannten Viren und zusätzlich eine Variante von B/Phuket/3073/2013 - ähnlicher Stamm verwendet. 

Oktober und November gelten als optimaler Impfzeitraum  

Oktober und November gelten als optimaler Impfzeitraum um sich vor der bevorstehenden Grippesaison im Winter 2017/18 zu schützen. Nach einmaliger Impfung beträgt die Schutzdauer der Impfung 6-12 Monate. Der Impfschutz beginnt sich nach 7 Tagen zu entwickeln. Nach 10 bis 14 Tagen hat der Körper einen vollständigen Immunschutz aufgebaut. Personen mit erhöhtem Risiko, sollten sich mit ihrem Arzt besprechen.

Risikogruppen sollten geimpft sein 

Insbesondere Ältere, chronisch Kranke und Schwangere gehören zu den Risikogruppen. Außerdem sollten alle geimpft sein, die Kontakt zu diesen Risikogruppen haben, insbesondere Medizin- und Pflegepersonal. Experten raten Betroffenen zur Schutzimpfung gegen Influenza, da die Impfquoten innerhalb dieser Gruppen noch immer zu gering ausfallen. Die Stärke der saisonalen Grippewellen lässt sich nicht vorher sagen, daher ist eine rechtzeitige Vorsorge durch einen Impfschutz sinnvoll. Auch in Deutschland kann sich die alljährliche Grippewelle problematisch auswirken. So fiel die Zahl der Todesfälle in der Grippesaison 2015/2016 mit rund 21.300 Todesfällen seit vielen Jahren so hoch aus, wie zuletzt bei der Grippewelle 1995/96. Nach Aufzeichnungen der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) kam es zu rund 16.000 grippebedingten Krankenhauseinweisungen und geschätzten 4,1 Millionen grippebedingte Arztbesuchen.