11. Aug 2022
Bangladesch: Malariazunahme in Chittagong

Die Zahl der Malaria-Erkrankungen in der Stadt Jurachari im Rangamati Distrikt, in Chittagong (Bangladesch) hat in den vergangenen zwei Monaten deutlich zugenommen. Während im Juni nur 123 Fälle registriert wurden, waren es im Juli bereits 265 Fälle. Jurachari liegt rund 230 km südöstlich der Hauptstadt Dhaka. Viele der Erkrankungen wurden in Moidang und Dumdumya beobachtet. Nach Aussage der örtlichen Mediziner werden im Juni und Juli öfters Malaria-Fälle aus den Hügellandschaften der Umgebung berichtet. Die Experten befürchten jedoch, dass die Situation bis Oktober anhalten könnte.
Überwiegend Malaria tropica (lebensgefährliche Form der Malaria)
Malaria ist in vielen Teilen Asiens eine ernste und anhaltende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Die Region Südostasien ist nach Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Region mit der zweithöchsten geschätzten Malariabelastung weltweit. In Bangladesch beträgt der Anteil an Malaria tropica (gefährliche Form der Malaria) rund 88%. Das höchste Risiko besteht ganzjährig im Südosten, in der östlichen Hälfte der Provinz Chittagong Hill Tracts. Daher empfiehlt die DTG (Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft) bei Reisen in diese Region eine Malaria-Chemoprophylaxe. In angrenzenden Regionen im Südosten fällt das Infektionsrisiko bereits deutlich geringer aus, sodass hier gegebenenfalls die Mitnahme einer Notfall-Selbstmedikation und/oder ein guter und sorgfältiger Mückenschutz vollständig ausreichen.
Eine reisemedizinische Beratung ist wichtig
Das individuelle Malariarisiko wird stark durch das persönliche Verhalten und die vorbeugenden Maßnahmen mitbestimmt. Die empfohlenen und geeigneten Prophylaxe-Maßnahmen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Der Reisemediziner kann anhand der Reiseroute, der Aufenthaltsorte und -dauer beurteilen ob die regelmäßige Einnahme einer Malaria-Chemoprophylaxe erforderlich ist oder ob die Mitnahme einer sogenannten Malaria-Notfallmedikation ausreichend ist. In jedem Fall sollten sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen regelmäßig durchgeführt werden. Wichtig ist es ebenso die möglichen Symptome einer Malaria zu kennen und bei Beschwerden, umgehend einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnosestellung und gegebenenfalls Behandlung zu erreichen. Auch in Deutschland erkranken Touristen alljährlich an einer Malaria während oder nach ihrem Aufenthalt in Ländern mit Malaria-Vorkommen. Die meisten Malariaerkrankungen bei Reisenden werden in Afrika südlich der Sahara erworben (v.a. Nigeria, Ghana, Eritrea, Togo, Kamerun, Kenia, Tansania und Uganda).