2. Feb 2013

Bangladesch: Nipah-Virus Saison

Seit 2001 werden in Bangladesch alljährlich Häufungen von Nipah-Virus Infektionen in den Monaten Januar bis April gemeldet. Alleine im vergangenen Jahr erkrankten 176 Personen in Bangladesh an Nipah-Virus – davon starben 136. In diesem Jahr wurden alleine im ersten Monat acht Todesfälle registriert. Die letzten beiden Todesfälle wurden am 27. Januar von den örtlichen Gesundheitsbehörden aus Pabna und Rajshahi berichtet. Ein acht Monate alter Säugling kämpft derzeit noch ums Überleben. Im Jahr 2011 wurden bis Anfang Februar mit über 30 Nipah-Todesfällen, mit am meisten Todesopfer  registriert.

Rohe Fruchtsäfte sind gefährlich

Die Erkrankungs- und Todesfälle werden landesweit aus über 20 Distrikten gemeldet, u.a. Rangpur, Kurigram, Lalmonirhat, Nilphamari, Gaibandha, Dinajpur, Kushtia, Pabna und Rajshahi. Die meisten Erkrankten infizieren sich durch den Verzehr von rohem Dattel- oder Palmensaft. Kommt es zu einer Infektion, können die Infizierten das Virus von Mensch-zu-Mensch weitergeben. Dattelpalmen-Getränke sind in der Region nicht selten mit dem Nipah-Virus infiziert, da sie bevorzugt von Fledermäusen angefressen werden, die das Virus übertragen. 

Fledermäuse infizieren die Baumfrüchte

Die so genannten „fruit bats“, d.h. Fledermäuse die sich von Früchten ernähren, können das Nipah-Virus "beherbergen", ohne selbst daran zu erkranken. Das Virus kann dann u.a. durch Baumfrüchte die durch infizierte Fledermäuse angebissen wurden oder aber auch durch ihre erregerhaltigen Exkremente verunreinigt wurden auf den Menschen übertragen werde (z.B. durch das Essen von Baumfrüchten oder das Trinken von  Baumfruchtsäften). Es wurde beobachtet, dass es durch den engen Kontakt zu Schweinen (insbesondere der Kontakt mit ihren Körperflüssigkeiten und Gewebe) zur Infektion des Menschen mit dem Nipah-Virus gekommen ist. Auch Mensch-zu-Mensch Übertragungen wurden beobachtet. Die Übertragungswege der Infektion sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. 

Viele Erkrankte sterben an den Folgen 

Bei einer Nipah-Virus-Infektion kann es zu hohem Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden kommen. Im weiteren Verlauf kann es zur Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen. Ein hoher Anteil der Erkrankten stirbt an den Folgen der Infektion. Leider stehen noch keine Medikamente zur gezielten Bekämpfung des Virus zur Verfügung. Daher können bislang nur die Beschwerden medikamentös behandelt werden, nicht jedoch die Krankheitsursache.

Nipah Virus-Saison Januar bis April

Vor dem Verzehr von Baumfrüchten, v.a. wenn Bissspuren von Tieren erkennbar sind, als auch von Baumfruchtsäften wird gewarnt. Bei Erhitzen der Säfte auf mindestens 70°C werden die Viren abgetötet. Sicherer ist es jedoch, vollkommen auf den Verzehr roher Fruchtsäfte zu verzichten – vor allem während der Nipah Virus-Saison Januar bis April.