6. Mrz 2018

Brasilien: Europäer erkranken an Gelbfieber

Aedes albopictus iStock / Tacio Philip

Durch den anhaltenden Gelbfieber-Ausbruch besteht auch für Touristen ein erhöhtes Infektionsrisiko für Gelbfieber. Vor allem die rapide Zunahme der Erkrankungsfälle in Rio de Janeiro, São Paulo und Minas Gerais zu Beginn des Jahres, zeigt die starke Ausbreitung der Infektionskrankheit auch im Städte-Bereich. Zwei ungeimpfte Reisende aus den Niederlanden und Frankreich infizierten sich mit dem Gelbfieber-Virus während ihres Aufenthaltes; ebenso infizierten sich zwei Argentinier bei ihrer Reise durch Brasilien, vermutlich in Angra do Reis, im Bundesstaat Rio de Janeiro und auf der Insel Isla Bella, im Bundesstaat São Paulo. Am 26. Februar 2018 meldeten die chilenischen Gesundheitsbehörden, dass sich drei Reisende aus Chile in Ilha Grande, im Bundesstaat Rio de Janeiro infizierten. Erst im Februar 2018 starb ein 44-jähriger Schweizer, der ungeimpft die Region Ilha Grande in Brasilien besuchte. Trotz intensiv medizinischer Maßnahmen im Heimatland erlag der Kranke der Infektion. 

Zahl der Gelbfieber-Fälle nimmt weiter zu 

In Brasilien ist die Zahl der Gelbfieber-Fälle in den vergangenen Wochen und Monaten weiter angestiegen. Seit Beginn des Ausbruchs am 1. Juli 2017 bis 28. Februar 2018 wurden insgesamt 723 Gelbfieber-Fälle registriert, darunter 237 Todesfälle. Im Vergleichszeitraum zuvor waren es mit 576 Erkrankungen und 184 Todesfällen, deutlich weniger Fälle. Das Gesundheitsministerium meldete am 1. März, dass insgesamt sogar 2.867 Gelbfieber-Verdachtsfälle berichtet wurden. Die Behörden betonen die Wichtigkeit der Impfung vor allem in den stark besiedelten Gebieten von Rio de Janeiro, Bahia und Sao Paulo. Impfkampagnen zur Impfung der Bevölkerung in den Risikoregionen wurden bereits eingeleitet. In zwei Bundesstaaten wurden bereits 5,5 Mio. Personen geimpft.  

WHO ruft zur Impfung auf 


Die Weltgesundheitsorganisation rät nachdrücklich dazu sich gegen Gelbfieber impfen zu lassen. Dies gilt insbesondere für den Besuch von Risikogebieten wie Ilha Grande, aus denen derzeit vermehrt Erkrankungsfälle berichtet werden. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen.

Brasilien zählt viele Gelbfieber-Risikogebiete

Brasilien gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten, daher empfiehlt die WHO unabhängig von der Einreisevorschrift, die Gelbfieber-Schutzimpfung, wenn folgende Gebiete bereist werden: Acre, Amapá, Amazonas, Distrito Federal (einschließlich der Hauptstadt Brasilia), Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins, Bahia, Paraná, Piauí, Rio Grande do Sul, São Paulo und Santa Catarina. Eine GelbfieberImpfung ist allen Reisenden empfohlen die die Iguazu Wasserfälle besuchen. Seit dem 31. Januar 2017 gilt die Gelbfieber-Impfempfehlung auch für nachfolgende Regionen: In Bahia einschließlich der südlichen und südwestlichen Städte und Gebiete Alcobasa, Belmonte, Canavieiras, Caravelas, Ilheus, Itacare, Mucuri, Nova Visosa, Porto Seguro, Prado, Santa Cruz Cabralia, Una, Urusuca, Almadina, Anage, Arataca, Barra do Chosa, Barro Preto, Belo Campo, Buerarema, Caatiba, Camacan, Candido Sales, Coaraci, CondeUba, Cordeiros, Encruzilhada, Eunapolis, Firmino Alves, Floresta Azul, Guaratinga, Ibicarai, Ibicui, Ibirapua, Itabela, Itabuna, Itagimirim, Itaju do Colonia, Itajuipe, Itamaraju, Itambe, Itanhem, Itape, Itapebi, Itapetinga, Itapitanga, Itarantim, Itororo, Jucurusu, Jussari, Lajedao, Macarani, Maiquinique, Mascote, Medeiros Neto, Nova Canaa, Pau Brasil, Piripa, Planalto, Posoes, Potiragua, Ribeirao do Largo, Santa Cruz da Vitoria, Santa Luzia, São Jose da Vitoria, Teixeira de Freitas, Tremedal, Vereda, Vitoria da Conquista. Im Bundesstaat Espírito Santo besteht  überall ein Gelbfieberrisiko mit Ausnahme des Stadtgebietes von Vitoria. Im Bundesstaat Rio de Janeiro besteht ein Gelbfieberrisiko v.a. in den nördlichen Gemeinden in den Grenzgebieten zu Minas Gerais und Espirito Santo (Bom Jesus do Itabapoana, Cambuci, Cardoso Moreira, Italva, Itaperuna, Laje do Muriae, Miracema, Natividade, Porciuncula, Santo Antonio de Padua, São Fidelis, São Jose de Uba, Varre-Sai, Campos dos Goytacazes, São Francisco de Itabapoa und São João da Barra). Reisende mit Aufenthaltszielen in den oben genannten Städten, Regionen und Bundesstaaten ist eine Gelbfieber-Schutzimpfung empfohlen. Mückenschutzmaßnahmen sollten unabhängig vom Impfstatus kontinuierlich - Tag und Nacht - durchgeführt werden, da auch andere Erkrankungen, wie z.B. Zika, Dengue oder Malaria durch Mücken übertragen werden können.