10. Mai 2020

Brasilien: Gelbfieber in Santa Catarina

Brasilien, Sao Paulo, Fahne iStock/filipefrazao

Am 27. April 2020 meldeten die Gesundheitsbehörden von Santa Catarina in Brasilien 15 Gelbfieber-Erkrankungen. Sechs Fälle wurden in Blumenau, in Itajai registriert, weitere in Pomerode, Indaial, Camboriu, Jaragua do Sul und Sao Bento Sul. In Camboriu und Indaial wurden auch Todesfälle registriert. Es besteht keine Gelbfieber-Impfvorschrift bei Einreise. Brasilien gilt jedoch als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten, daher empfiehlt die WHO unabhängig von der Einreisevorschrift Reisenden (ab dem 9. Lebensmonat) die Gelbfieber-Schutzimpfung, wenn folgende Gebiete bereist werden: Acre, Amapá, Amazonas, Distrito Federal (einschließlich der Hauptstadt Brasilia), Espirito Santo, Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Minas Gerais, Pará, Paraná, Piauí, Rio de Janeiro, Rio Grande do Sul, Rondônia, Roraima, Santa Catarina, São Paulo,Tocantins und ausgewiesene Regionen im Bundesstaat Bahia. Eine GelbfieberImpfung ist allen Reisenden empfohlen die die Iguazu Wasserfälle besuchen. Seit dem 16. Januar 2018 gilt die Gelbfieber-Impfempfehlung auch für eine Vielzahl anderer Regionen in Brasilien.

Gelbfieberregionen gibt es weltweit in 47 Ländern 

Weltweit treten jährlich schätzungsweise 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter geschätzt 30.000 Todesfälle. 47 Länder gelten als Länder mit Gelbfieber Endemiegebieten. Insgesamt 90% aller Infektionen treten in Afrika auf. Einer Untersuchung zufolge kam es im Jahr 2013 zu zwischen 84.000-170.000 schwerwiegende Gelbfieber-Erkrankungen und 29.000-60.000 Todesfällen. Das Gelbfieber wird durch Viren verursacht. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. Neben der Impfung sind gute und regelmäßig durchgeführte Mückenschutzmaßnahmen daher unbedingt erforderlich. 

Persönliches Risiko legt Schutzmaßnahmen fest 

Bei auftretendem Fieber nach Besuch von Gelbfieber-Risikogebieten, sollte immer die Möglichkeit einer Gelbfieber-Erkrankung in Betracht gezogen werden und entsprechend diagnostisch abgeklärt werden. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. Bei Reiserouten ausschließlich in die Trockenwüste der Sahara ist gemäß der WHO keine Gelbfieberimpfung empfohlen.