9. Sep 2018

Brasilien: Kala Azar in Alagoas

Mückenschutz Fotolia / Maridav

Die Zahl der Kala Azar-Erkrankungen hat im nordöstlichen Bundesstaat Alagoas deutlich zugenommen. Während im Vorjahr 48 Erkrankungsfälle registriert wurden, sind es alleine im ersten Halbjahr 2018 bereits 63 Fälle gewesen. Die meisten Erkrankungen werden aus Sertão de Alagoas berichtet, gefolgt von Estrela de Alagoas, Palmeira dos Indios, Girau do Ponciano und Santana do Ipanema. Auch die Zahl der an Kala Azar erkrankten Hunde hat im gleichen Zeitraum signifikant zugenommen. Daraus kann das gehäufte Vorkommen des Krankheitserregers in der Region abgeleitet werden. Der Nordosten Brasiliens gilt als endemische Region für Leishmaniose.

Guter Mückenschutz ist wichtig  

Kala Azar wird durch Parasiten - sogenannte Leishmanien - verursacht. Die Erreger werden durch den Stich von Schmetterlingsmücken übertragen. Leishmanien befallen bestimmte Zellen des Immunsystems und schädigen dadurch Milz, Leber, Knochenmark und Lymphknoten. Der Schweregrad der Erkrankung und das Krankheitsbild richten sich nach der Erregerart, der Größe des Erregerbefalls als auch nach der Abwehrkraft der infizierten Person. Im Rahmen einer Allgemeininfektion befallen die Parasiten wichtige Körperorgane und beeinträchtigen ihre Funktionen. Das daraus resultierende Krankheitsbild der Kala Azar ist schwerwiegend und endet in der Regel unbehandelt meist tödlich. Leishmaniose stellt in vielen Reiseländern ein Problem dar. Die Länder in denen rund 90% aller Fälle weltweit auftreten sind Brasilien, Äthiopien, Indien, Somalia, Süd-Sudan und Sudan. Reisende sollten sich vor der Überträgermücke durch gute Mückenschutzmaßnahmen schützen.