23. Apr 2023

Brasilien: Vermehrt Dengue in der Sommersaison 2023

Brasilien, Rio de Janeiro, Christusstatue, Zuckerhut iStock/Andresr

Am Dienstag, 18. April 2023 meldete die staatliche Gesundheitsbehörde «Sesa» (Secretariat of Health), dass im südlichen Bundesstaat Paraná insgesamt 3.714 Dengue Fieber-Erkrankungen berichtet wurden. Nach Aussage der Behörden wurden in 310 Gemeinden Dengue Fieber-Fälle bestätigt und in 253 Gemeinden traten sog. autochthone Fälle auf, d.h. Infektionen, die in der Gemeinde selbst erworben wurden. Laut einem Bericht der Behörde wurden seit Beginn der aktuellen Dengue Fieber-Saison (31. Juli 2022) im Bundesstaat 12 Dengue-Todesfälle und 21.406 bestätigte Dengue Fieber-Fälle registriert. Insgesamt sind in diesem Zeitraum bereits 140.570 Meldungen mit Dengue Verdachtsmeldungen eingegangen, von denen bereits knapp die Hälfte ausgeschlossen werden konnte. Die Stechmücke Aedes aegypti ist neben Dengue Fieber auch für die Übertragung von Zikavirus-Infektionen und Chikungunya-Fieber verantwortlich. In Bezug auf Chikungunya-Fieber gab es in Paraná 187 bestätigte Fälle, von denen 116 im Bundesstaat selbst erworben wurden. In der Region werden derzeit mehrere Aktionen und Untersuchungen zur Bekämpfung dieser Krankheiten durchgeführt, zusätzlich zur Überwachung der gesamten Entwicklung der epidemiologischen Periode und der Förderung des Bewusstseins im Staat. 

Verstärkte Übertragung des Dengue Fiebers in der Sommersaison 2023 

Obwohl Dengue und Chikungunya Fieber in den meisten Ländern Zentralamerikas, Südamerikas und der Karibik endemisch sind, beobachtet die WHO in der aktuellen Sommersaison eine verstärkte Übertragung des Dengue Fiebers und ebenso die Zunahme von Chikungunya-Fällen auch außerhalb der bekannten Übertragungsgebiete. Die WHO befürchtet für das Jahr 2023 ein erhöhtes Dengue-Übertragungsrisiko. Zudem werden in den kommenden Monaten auf der Südhalbkugel höhere Übertragungsraten erwartet, da die Wetterbedingungen die Vermehrung der Mücken begünstigen.  

Zunahme von Dengue und Chikungunya Fieber in Mittel- und Südamerika 

Grundsätzlich wurden in der Region Nord- und Südamerika zwischen dem 1. Januar und dem 4. März 2023 mehr als 340.000 Dengue-Fälle einschließlich 86 Todesfälle gezählt. Ebenso hat die Zahl der Chikungunya-Fälle im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Bereits im vergangenen Jahr 2022 wurden in der Region Nord- und Südamerika insgesamt 3,1 Mio. arboviralen Erkrankungen, d. h. Viruserkrankungen, die durch Arthropoden, d. h. Gliederfüßer wie Moskitos, Sandfliegen und Zecken übertragen werden, gemeldet. In rund 90% der Erkrankungen handelte es sich um Dengue Fieber und in rund 9% um Chikungunya Fieber. Hohe Erkrankungszahlen wurden neben Bolivien unter anderem auch in Nicaragua, Brasilien und Belize berichtet.

Guter Mückenschutz zur Vorbeugung gegen Dengue Fieber 

Dengue Fieber-Viren werden durch Mücken übertragen. Auch Reisende können erkranken. Die Überträgermücken sind tag- und nachtaktiv. Reisenden wird daher empfohlen, sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen durchzuführen (Hautbedeckende Kleidung, Mückennetze, Mückenabweisende Cremes, Lotionen, Sprays, Räucherspiralen, Coils, etc.). Zudem steht für Reisende auch eine Schutzimpfung gegen Dengue Fieber zur Verfügung, die unter bestimmten Reisebedingungen empfohlen sein kann. Rechtzeitig vor der Reise ist eine aufklärende reisemedizinische Beratung sinnvoll, um über vorbeugende Schutzmaßnahmen – wie Impfungen und Verhaltensregeln zur Senkung des Übertragungsrisikos – informiert.