11. Feb 2017

Brasilien: Viertelmillion Chikungunya-Fälle

Brasilien, Sao Paulo, Fahne iStock/filipefrazao

Aus Brasilien wurden im vergangenen Jahr mehr als eine Viertelmillion Chikungunya-Fälle berichtet. Das bedeutet, dass sich die Zahl der Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr um nahezu das Zehnfach gesteigert hat. Unter den Erkrankten kam es in über 100 Fällen zu einem tödlichen Verlauf der Erkrankung. Auch aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro wurden mehrere Tausend Erkrankungsfälle beobachtet. Alleine im Dezember 2016 wurden in nur vier Wochen mehr als 8.800 Erkrankungsfälle gezählt. Eine höhere Dunkelziffer kann angenommen werden. Die Überträgermücke Aedes Aegypti überträgt nicht nur das Chikungunya Virus, sondern kann auch das Zika- und Dengue-Virus übertragen. Mit dem Beginn der warmen Sommermonate und des feucht-warmen Klimas nimmt die Zahl der Überträgermücke zu; damit auch die Zahl der Infektionen. Auch im Nachbarland Kolumbien ist die Zahl der Chikungunya-Fälle im Vorjahr gestiegen. Über die Hälfte der Fälle wurde aus den Regionen von Valle del Cauca, Tolima, Cundinamarca, Huila und Santander. Mehr als 19.000 Verdachtsfälle wurden registriert.  

Reisende in Risikogebiete sind gefährdet  

Durch die starke Ausbreitung des Chikungunya Fiebers in der Karibik, Mittel- und Südamerika wurden auch viele internationale Reisende bereits mit Chikungunya-Viren infiziert. Mehr als 650 amerikanische Touristen infizierten sich mit Chikungunya Fieber im  Jahr 2015. Bei den europäischen Reisenden zeigte eine Untersuchung bei englischen Touristen, dass im Jahr 2014 88% aller Chikungunya-Erkrankungen auf Reisen in die Karibik oder Südamerika zurückzuführen waren. Auch in Deutschland wurden im vergangenen Jahr Chikungunya-Infektionen bei Reisen nach Lateinamerika beobachtet.  

Sorgfältige Schutzmaßnahmen reduzieren das Risiko 

Ein vorsorglicher und regelmäßig durchgeführter Mückenschutz ist bei Reisen in Länder mit Chikungunya-Vorkommen empfohlen. Da die Überträgermücke tag- und nachtaktiv ist, ist es von Bedeutung Mückenschutzmaßnahmen sowohl am Tag als auch in der Nacht durchzuführen. Dies gilt für die gesamte Aufenthaltsdauer in den Risikogebieten. Nachdem es keine Schutzimpfung für Reisende gegen die Erkrankungen gibt, gelten als wichtigster Schutz Mückenschutzmaßnahmen. Reisende sollten daher in jedem Fall Haut bedeckende Kleidung tragen, Mückennetze am Schlafplatz einsetzen und insbesondere an freien Hautstellen sich regelmäßig - Tag und Nacht - mit Mückenabweisenden Cremes oder Lotionen einschmieren. Auch das Mitführen von Geräten die zum Fernhalten von Mücken Ultraschall-Signale aussenden, kann sinnvoll sein.