4. Okt 2018

Chile: Hepatitis A in der Provinz Ñuble

Muscheln iStock/espion

In diesem Jahr wurden vermehrt Hepatitis A-Fälle in der Provinz Ñuble in der chilenischen Region von Bío Bío gemeldet. Die Provinz liegt rund 450 km südlich von Santiago de Chile. Als Infektionsursache werden verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser angenommen. Als ebenfalls mögliche Infektionsursache gelten nicht ausreichend gegarte Meeresfrüchte in Fischgerichten.

Bei Risikoreisenden ist ein Hepatitis A-Schutz sinnvoll

Hepatitis A kann durch verunreinigte Lebensmittel und Getränke übertragen werden. Reisende in Regionen aus denen aktuelle Hepatitis A-Ausbrüche gemeldet werden, sollten eine Schutzimpfung gegen Hepatitis A erwägen. Das Infektionsrisiko hängt häufig von der Reiseart und - dauer, sowie von dem Verhalten des Einzelnen ab. Meist wird ein höheres Infektionsrisiko bei Rucksackreisende gegenüber Hotelreisenden angenommen. Dennoch können auch in Hotelküchen Hepatitis A-Quellen lauern und dadurch bildet die Unterbringung in Hotels oder Touristenzentren keine absolute Sicherheit vor der Erkrankung.

In fast allen Ländern besteht ein Hepatitis A-Risiko

Doch die Einschätzung des Hepatitis A-Risikos bei Reisen wirft oft eine große Fragestellung auf. Ein tendentiell höheres Risiko besteht in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika so wie im Nahen Osten, ein eher mittleres Risiko in den Mittelmeerländern. Für viele Reiseländer Europas und vor allem den Tropen und Subtropen bildet die Impfung gegen Hepatitis A eine sinnvolle Schutzmaßnahme. In Abhängigkeit vom verwendeten Hepatitis A-Impfstoff gehören 2 bzw. 3 Impfdosen zu einer vollständigen Immunisierung. Um für die Reise einen Schutz vor Hepatitis A zu haben, genügt eine einzelne Impfdosis, auch wenn sie noch am Abreisetag (z.B. bei „Last-Minute-Reisen“) selbst erfolgen würde. Aufgrund der langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Infektion und ersten Krankheitszeichen) der Hepatitis A von mindestens 15 - 20 Tagen und dem schnellen Aufbau des Impfschutzes (12-15 Tage) kann die Impfung noch kurz vor der Abreise verabreicht werden und dennoch einen wirksamen Impfschutz entfalten. Nach 6 Monaten erfolgt die zweite Impfung. Damit wird der Langzeitschutz erreicht und die Grundimmunisierung vollständig abgeschlossen. Der Impfschutz kann Jahrzehnte – mindestens 25 Jahre, eventuell sogar lebenslang – andauern und vor der Erkrankung schützen. Ein sorgfältige Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene sollte immer durchgeführt werden.