14. Nov 2019
China: Lungenpest aus der Mongolei

In China werden derzeit zwei Personen die an Lungenpest erkrankt sind, in einem Krankenhaus in Peking behandelt. Nach Aussage der Behörden des Chaoyang Distrikt in Peking handelt es sich um zwei Personen aus dem Binnenstaat der Mongolei, nördlich der Volksrepublik China, die zur medizinischen Behandlung nach Peking gebracht wurden und dort in Quarantäne sind. Die Pestfälle wurden von den lokalen Gesundheitsbehörden am 12. November 2019 bestätigt. Die ersten Beschwerden der Patienten traten bereits vor ungefähr zehn Tage auf, so dass eine medizinische Behandlung dringend indiziert war. Die Lungenpest wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch-zu-Mensch weitergegeben, daher untersuchen die Gesundheitsbehörden derzeit die Kontaktpersonen der an Lungenpest Erkrankten und isolieren Verdachtsfälle. In China starb zuletzt 2014 in der Stadt Yumen ein Mann an Lungenpest; 151 Personen wurden in Quarantäne genommen.
Weltweit über 3.000 Pestfälle in fünf Jahren
In den Jahren zwischen 2010 bis 2015 wurden der Weltgesundheitsorganisation weltweit 3.248 Pestfälle gemeldet und 584 Pest-Todesfälle. Aktuelle Ausbrüche wurden v.a. aus ländlichen Regionen Afrikas, Asiens, Süd- und Nordamerikas berichtet. 2019 verstarb ein Ehepaar in der Mongolei an Pest, nachdem es rohe Murmeltiernieren verzehrt hatte. 2017 wurde in Madagaskar ein Pestausbruch mit 2.348 Fällen und 202 Todesfällen registriert. In 1.791 Fällen handelte es sich dabei um die Lungenpest. In den USA treten v.a. in den ländlichen Gebieten wie in Nord-Arizona, Süd-Colorado und Süd-Oregon Pestfälle auf; im Wesentlichen handelt es sich dabei um Fälle der Beulenpest. 2014 kam es in den USA zu 16 Pestfällen, darunter vier Todesfälle. Es wird angenommen, dass ein Mann aus Utah durch einen infizierten Floh gestochen wurde.
Für Reisende besteht nur im Ausnahmefall ein Infektionsrisiko
Bei der Lungenpest kommt es zu einem starken Befall der Lunge durch Pestbakterien. Zu Beginn der Erkrankung kommt es zu Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Im weiteren Verlauf entwickelt sich ein Husten mit blutigem Auswurf, zunehmende Atembeschwerden bis hin zum Schock und Atemstillstand. Die Lungenpest verläuft häufig tödlich wenn sie nicht frühzeitig mit Antibiotika behandelt wird. Grundsätzlich besteht für Reisende nur in absoluten Ausnahmefällen ein Infektionsrisiko. Dieses kann durch Aufenthalte in ländlichen Gebieten - in denen aktuell Pestfälle auftreten - und die meist touristisch nicht erschlossen sind, unter einfachsten Reiseverhältnissen z. B. Trekking- und Abenteuertouren gegeben sein.