25. Mai 2018
Costa Rica: Malaria in Matina und Heredia

Obgleich Costa Rica in den Jahren 2012-2015 keine Malaria-Erkrankungen aufwies und von der WHO als malariafrei eingestuft wurde, kam es in den Folgejahren 2016 und 2017 immer wieder zu einzelnen Erkrankungen. Auch in diesem Jahr wurden wieder vereinzelte Malaria-Fälle in Costa Rica registriert. Die Krankheitsfälle wurden in Matina (Limón), Sarapiquí, Heredia, Pital und San Carlos berichtet. Im benachbarten Nicaragua kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Malaria-Ausbrüchen. Die lokalen Gesundheitsbehörden befürchten, dass aufgrund der erhöhten und anhaltenden Migration von Nicaragua nach Costa Rica, das Übertragungsrisiko im Land weiter zunimmt. In der Karibik kam es in den vergangenen Jahren durch Migrationsbewegungen immer wieder dazu, dass die Malaria aus Endemiegebieten in Regionen importiert wurde, die als Malaria frei galten.
Beginnende Regenzeit erhöht Malariarisiko
Grundsätzlich besteht ganzjährig in Costa Rica ein sehr geringes Malaria-Übertragungsrisiko in der Provinz Limón, v. a. im Matina Distrikt in Zentrallimón (Osten). In den mittelamerikanischen Ländern beginnen mit Mai/Juni die regenreichen Monate. Damit stehen für Mücken vermehrt Wasserstellen zur Verfügung, die zu einer erhöhten Anzahl von Brutplätzen führen. Durch die Zunahme der Mückenpopulationen nimmt das Übertragungsrisiko für Krankheiten die durch Mücken übertragen werden, wie zum Beispiel Malaria, Dengue Fieber, Chikungunya Fieber oder auch Zika-Virus-Infektionen zu.
Mildere Form der Malaria in Costa Rica
In Costa Rica und Mittelamerika ist die Vivax-Malaria (Malaria tertiana) die überwiegend vorkommende Malariaart. Sie stellt im Vergleich zur lebensgefährlichen Falciparum Malaria (Malaria tropica) die mildere Form der Malaria dar. Da bei der Vivax-Malaria nur ungefähr 1% der roten Blutkörperchen von den Erregern befallen werden, verläuft das Krankheitsbild bei dieser Form in den meisten Fällen nicht so ernst, wie bei der Falciparum-Malaria, bei der bis zu 80% der roten Blutkörperchen befallen sein können. Die Einnahme einer medikamentösen Malariavorbeugung ist für mittelamerikanische Länder in den meisten Fällen nicht erforderlich. Die Mitnahme eines sog. Malaria-Notfallmedikamentes ist in aller Regel ausreichend. Zur Abklärung sollte eine persönliche reisemedizinische Beratung vor der Abreise erfolgen, um das individuelle Malariarisiko durch den beratenden Arzt einschätzen zu lassen.
Guter Mückenschutz ist wichtig
Auch das Dengue-Fieber und Chikungunya-Fieber wird durch Mücken übertragen. Bei wiederholten Infektionen kann es beim Dengue Fieber zu einem ernsten und lebensbedrohlichen Verlauf kommen (sog. Dengue hämorrhagisches Fieber). Das Chikungunya Fieber verläuft in der Regel nicht lebensgefährlich. In fast allen Ländern und Inseln Mittel- und Südamerikas hat sich das Chikungunya Fieber bereits ausgebreitet. Durch die starke Verbreitung in der Karibik, Mittel- und Südamerika wurden auch viele internationale Reisende mit Chikungunya-Viren infiziert. Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten daher stets sorgfältig durchgeführt werden.