29. Okt 2021
Dem.Rep.Kongo: Meningokokken-Fälle nehmen zu

Aus der im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo gelegenen Provinz Tshopo wurden 2.395 Verdachtsfälle der Meningokokken Meningitis gemeldet, darunter 200 Todesfälle. Einige Erkrankungsfälle der Meningokokken Serogruppe „W“ wurden bereits nachgewiesen. Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten werden seit Anfang Oktober durchgeführt um dem Ausbruch entgegenzuwirken. Die Demokratischen Republik Kongo gehört zu den Ländern des sogenannten „Meningitisgürtel“ Afrikas. Diese Region zieht sich in der Sahelzone Afrikas von Ost nach West. Hier besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, für Meningokokken-Infektionen, da es in diesen Gebieten in regelmäßigen Abständen zu Ausbrüchen kommt. Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Während der Trockenzeit nimmt die Zahl der Meningokokken-Meningitis-Erkrankungen in vielen Ländern Afrikas zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informiert, dass durch kalte Nächte, Sandstürme und trockener Winde die Schleimhäute der oberen Atemwege angegriffen werden, was sie für bakterielle Infektionen wie der Meningokokken Meningitis empfänglich macht. Zudem findet durch die Ansammlung größerer Menschenmengen auf kleinem Raum in Behausungen, Bussen oder auf Marktplätzen eine erhöhte Übertragungsgefahr durch Tröpfcheninfektion statt.
Größere Ausbrüche im Meningitisgürtel Afrikas und in Asien
Die Meningokokken-Meningitis stellt eine in allen Ländern der Erde vorkommende bakterielle Hirnhautentzündung (Erreger: Neisseria meningitidis) dar, die unbehandelt eine sehr hohe Sterblichkeit hat. Eine akute Meningokokken-Meningitis äußert sich durch Fieber, schweres Krankheitsgefühl, zunehmende Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit. Die Meningitis (Gehirnhautentzündung) ist immer lebensbedrohlich, weil sie über das zentrale Nervensystem hinaus zu schweren Schädigungen in anderen Organsystemen führen kann. Wenige Stunden können über das Schicksal des Kranken entscheiden. Größere Ausbrüche traten in den vergangenen Jahren insbesondere im Meningitisgürtel der Subsahara aber auch in Asien auf und werden überwiegend durch die Serogruppen A, aber auch C, W und X verursacht. Zu den Ländern in Afrika, in denen es häufig zu Meningokokken-Meningitis gehören Senegal, Mali, Burkina Faso, Gambia, Guinea-Bissau, Guinea, Elfenbeinküste, Niger, Tschad, Nigeria, Ghana, Togo, Benin, Kamerun, Zentralafrika, Sudan, Ägypten, Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Malawi, Mosambik, Sambia, Botsuana, Namibia, Angola, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Gabun und Äthiopien.
Eine Schutzimpfung steht zur Verfügung
Eine Schutzimpfung gegen Meningokokken Meningitis ist vor allem bei Reisen in Risikogebiete (z.B. Meningitisgürtel in Afrika) insbesondere bei längerer Aufenthaltsdauer und aktuellen Ausbrüchen empfohlen. Ein erhöhtes Übertragungsrisiko besteht bei Rucksack- und Abenteuerreisen, Langzeitaufenthalten, voraussehbare Interaktionen mit der lokalen Bevölkerung in öffentlichen Verkehrsmitteln, Märkten, Schulen und Heimen. Eine Impfung sollte rechtzeitig vor Reiseantritt erfolgen, damit sich der Impfschutz zum Reisebeginn vollständig aufbauen kann. Nähere Informationen können beim impfenden Arzt erhalten werden.