8. Mrz 2023
Deutschland: Drei neue FSME-Risikogebiete

Die durch Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) tritt in vielen Regionen Deutschlands auf, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Südhessen, Sachsen und im südöstlichen Thüringen. Kleinere Herde befinden sich in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Saarland (LK Saarpfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld) und in Niedersachsen (LK Emsland). In 2023 kamen drei weitere Risikogebiete hinzu. Die bayerische Landeshauptstadt München sowie der Landkreis Fürstenfeldbruck in Bayern und der Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt. Somit sind in Deutschland aktuell 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Wie in den Vorjahren wurden auch in anderen Bundesländern Deutschlands vereinzelte FSME-Erkrankungen beobachtet, die nicht als FSME-Risikogebiete gelten. Das bedeutet, dass während der Zeckensaison überall in Deutschland und bei entsprechenden Beschwerden auch immer an eine FSME gedacht werden sollte. Als FSME-Risikogebiete bezeichnet das RKI Gebiete, in denen ein Erkrankungsrisiko für Personen mit Zeckenexposition besteht, welches nach Meinung der Experten vorbeugende Maßnahmen, wie die Schutzimpfung begründet.
FSME-Risiko auch in Nachbarländern
Viele der Infektionen werden bei Freizeitaktivitäten erworben. Darunter fallen Spaziergänge im Grünen, Gartenarbeit (v. a. bei Waldnähe), Hunde- oder Katzenhaltung mit Aufenthalten in der Natur und viele verschiedene Aktivitäten die im Freien erfolgen. Aus diesem Grund spielen auch Reisen in FSME-Risikogebiete eine Rolle, da im Urlaub meist Außenaktivitäten stattfinden. Abgesehen von Deutschland besteht auch in einigen Nachbarländern ein FSME-Infektionsrisiko vor allem in der Tschechischen Republik und Österreich sowie in großen Teilen Polens und der Schweiz. Einzelne Risikogebiete liegen auch in Frankreich (v. a. Elsass), Dänemark und den Niederlanden (Region Sallandse Heuvelrug).
Schutzimpfung in Risikogebieten empfohlen
Bis 1. März 2023 wurden in diesem Jahr in Deutschland bereits vier FSME-Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr 2022 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) insgesamt 546 FSME-Erkrankungen übermittelt (Stand: 16.01.2023). Somit liegt die Zahl der Erkrankten deutlich höher als im Jahr 2021 mit 421 Erkrankungen. Eine FSME-Impfung wird von der STIKO allen Personen empfohlen die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Dazu gehören neben bestimmten Berufsgruppen wie Waldarbeitern und Personen der Landwirtschaft auch Freizeitausflügler und Bewohner in den Risikogebieten die sich oft in der freien Natur oder im Garten aufhalten. Ab einem Alter von 40 Jahren steigt das Risiko einer FSME-Erkrankung deutlich an und tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen. Personen im Alter über 60 Jahre, haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Viele der 2022 gemeldeten FSME-Fälle erlitten neurologische Ausfälle, eine Meningitis oder Enzephalitis. Zwei Erkrankte verstarben.