7. Mrz 2019
Deutschland: FSME-Risikogebiet in Niedersachsen

Der Norden Deutschlands galt bislang noch frei von FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). In diesem Jahr erklärte das Robert-Koch-Institut jedoch auch erstmals im Norden den Landkreis Emsland als FSME-Risikogebiet. Desweiteren kommen neue Risikogebiete in Sachsen und Bayern hinzu. Diese Kreise grenzen jedoch an bereits bestehende Risikogebiete. Neu betroffen sind in Sachsen der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und in Bayern die Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Landsberg a. Lech und der Stadtkreis Kaufbeuren. Somit definiert das Robert Koch-Institut (RKI) aktuell 161 Kreise in Deutschland als FSME-Risikogebiete. Zudem betont das RKI, dass auch in Bundesländern ohne FSME-Risikogebiete vereinzelt FSME-Erkrankungen beobachtet wurden. Das bedeutet, dass während der Zeckensaison bei entsprechenden Beschwerden überall in Deutschland auch an eine FSME gedacht werden sollte. Die ersten FSME-Fälle wurden in diesem Jahr in Deutschland bereits registriert. Im Vorjahr 2018 wurden landesweit insgesamt 583 FSME-Fälle gezählt. Dies bedeutet zum Vergleichszeitraum des Vorjahres 2017 eine deutliche Zunahme (486).
Hauptübertragungsmonate März bis Oktober
Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt überwiegend in den Monaten März bis Oktober, kann jedoch in einzelnen Fällen auch früher beginnen. Besonders stark vermehren sich die Zecken in den warmen und trockenen Sommermonaten, wodurch die Hauptübertragungszeit jedes Jahr im Juni und Juli ihren Höhepunkt findet. Ausflügler, vor allem an den ersten warmen Sonnentagen des Jahres, sollten aufpassen. Denn die meisten Zeckenstiche werden in der Freizeit bei Freilandaufenthalten erworben. Die meisten Erkrankungen werden meist aus Baden-Württemberg und Bayern gemeldet.
Ein Schutz ist für die FSME-Risikogebiete empfohlen
Für die Bevölkerung der FSME-Risikogebiete, sowie für Reisende in die ausgewiesenen Risikogebiete ist ein guter Zeckenschutz und ein FSME-Impfschutz ratsam. In aller Regel zahlen die Krankenkassen Personen die in Risikogebieten leben die Impfungen. Zu den sogenannten FSME-Risikogebieten, zählen diejenigen Gebiete mit FSME-Vorkommen, in denen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Personen mit vermehrtem Zeckenkontakt besteht. So z.B. durch häufige und/oder längere Aufenthalte im Grünen (Bewohner mit Gärten, Urlauber, Ausflügler, etc.) aber auch beruflich exponierte Personen (Förster, Jäger, Waldarbeiter, etc.). Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, bei der es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder auch zu einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommen kann. Bei rund 30 - 40% kann es zu bleibenden Schäden kommen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, kurz „STIKO“, eine Schutzimpfung allen Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Die Impfempfehlung betrifft somit gleichsam Einwohner, als auch Besucher der Risikogebiete, wie Ausflügler, Spaziergänger oder Wanderer.