1. Okt 2019
Deutschland: Rechtzeitig an Grippeschutz denken

Mit einer Pressemeldung vom 30.9.2019 informierte das Robert Koch-Institut zur Grippeschutzimpfung. Das Institut informierte, dass es in der Grippewelle vor zwei Jahren seit 30 Jahren die höchste Zahl an Influenza-Todesfälle gab. Mehr als 25.000 Menschen verstarben durch Influenza in Deutschland. Auch in der vergangenen eher moderaten Grippesaison kam es zu Todesfällen. Vor zwei Jahren suchte eine Rekordzahl von neun Millionen Bundesbürgern wegen Influenza einen Arzt auf. Im Vorjahr waren es rund 3.8 Millionen. Bereits in der Vergangenheit, betonen Experten, wurden Stärkeschwankungen der Influenza im Zwei-Jahres-Rhythmus beobachtet und mahnen zur Vorsicht für die kommende Saison. Das RKI betont, dass die Grippeimpfung nach wie vor die wichtigste Schutzmaßnahme darstellt. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, die Hände regelmäßig und gründlich mit Seife zu waschen und von Erkrankten Abstand zu halten. Das Robert Koch-Instituts (RKI) empfiehlt alle Schutzmöglichkeiten gegen Grippe zu nutzen, um das individuelle Erkrankungsrisiko zu senken.
Influenza kann lebensgefährlich sein
Die Grippe oder saisonale Influenza ist im Gegensatz zu den sonst häufig banalen Erkältungskrankheiten eine ernstzunehmende Erkrankung, die insbesondere bei Kindern, Schwangeren und älteren Menschen einen lebensbedrohlichen Verlauf einnehmen kann. Die saisonale Influenza beim Menschen wird durch humane Influenza A-Viren und Influenza B-Viren verursacht. Die fieberhaften Beschwerden können sich in vielerlei Weise äußern. Zumeist sind es hohes Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, Hals- und Brustschmerzen oft im Zusammenhang mit einem starken Hustenreiz, als auch Übelkeit und Erbrechen. Die Beschwerden dauern zumeist bis zu einer Woche an, die Erholungsphase des Körpers auf einen grippalen Infekt kann sich jedoch über mehrere Wochen oder gar Monate hinwegziehen. Die häufigsten Komplikationen sind in erster Linie eine Lungenentzündung, die vor allem ältere Menschen stark gefährdet, als auch eine Hirnhautentzündung, die insbesondere Kinder betrifft. Die meisten Influenza-Krankheitsfälle treten zwischen Dezember und April auf, wodurch die Monate Oktober und November als geeignete Impfmonate angesehen werden können.
Influenza - häufigste impfpräventable Infektionskrankheit auf Fernreisen
Für Reisende ist die Influenza die häufigste impfpräventable („durch Impfung verhütbare“) Infektionskrankheit auf Fernreisen. Während der Reise bestehen meist vermehrt Personenkontakte durch Menschenansammlungen an Bahnhöfen, Flughäfen und Busplätzen. Dadurch steigt das Ansteckungsrisiko für Influenza für den Einzelnen. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG) hält daher die Grippeimpfung für sinnvoll, für Reisende mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe, sowie Reisenden die ihr Risiko für eine Erkrankung senken wollen. Zum Personenkreis mit erhöhtem Risiko gehören u.a. Passagiere auf Kreuzschiffen, Reisende auf längeren Flug-, Bus- oder Bahnfahrten, Reisende mit organisierten Touristengruppen, Reisende mit Besuch von Großveranstaltungen und Mekka-Pilger.
Influenza-Saison der Nordhalbkugel: November - April
Die saisonale Influenza wechselt im jahreszeitlichen Rhythmus alljährlich zwischen Nord- und Südhalbkugel (Nordhalbkugel: November - April; Südhalbkugel: Mai – Oktober). Derzeit besteht somit für Fernreisenden in die nördliche Hemisphäre die Empfehlung einer Influenza-Impfung. Insbesondere sollte dann ein Schutz erwogen werden, wenn man zu den Risikogruppen gehört oder am Reiseort eine erhöhte Influenza-Aktivität gemeldet wird. Zur Nordhalbkugel, die sich nördlich des Äquators befindet, gehören Europa, Asien, Nordamerika sowie der größere Teil Afrikas, der nördliche Teil Südamerikas und Grönland.
Einmalige Impfung schützt die ganze Grippesaison
Eine einmalige Impfung bietet bei Erwachsenen bereits in aller Regel einen ausreichenden Schutz für die gesamte Grippesaison. Da sich die Grippeviren schnell verändern können, ist es wichtig, sich alljährlich vor der Grippesaison mit dem aktuellen Impfstoff impfen zu lassen. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut /STIKO) empfiehlt daher Risikogruppen die jährliche Impfung im Herbst mit einem sog. inaktivierten quadrivalenten Impfstoff mit aktueller von der WO empfohlenen Antigenkombination. Dieser sogenannte „Vierfachimpfstoff“ setzt sich jedes Jahr aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden vier Influenza-Virustypen zusammen. Der Impfschutz beginnt sich nach sieben Tagen zu entwickeln. Nach 10 bis 14 Tagen hat der Körper einen vollständigen Immunschutz aufgebaut. Über die Sicherheit und Wirksamkeit der Grippeschutzimpfung, informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).