15. Mrz 2020

Deutschland zählt drei neue FSME-Risikogebiete

Zecke interMEDIS / Pechel

Seit diesem Jahr zählt das Robert Koch-Institut drei weitere FSME-Risikogebiete in Deutschland zu den Bestehenden hinzu. Die neuen Risikogebiete sind in Sachsen (Stadtkreis Dresden, Landkreis Meißen) und Thüringen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen). Aktuell sind es somit 164 Kreise in Deutschland, die zu den FSME-Risikogebieten gehören.  Die meisten FSME-Risikoregionen liegen nachwievor in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von Südhessen, im südöstlichen Thüringen und Sachsen. Zudem befinden sich einzelne Risikogebiete in Mittelhessen (Landkreis Marburg-Biedenkopf ), im Saarland (LK Saar-Pfalz-Kreis), in Rheinland-Pfalz (LK Birkenfeld) und in Niedersachsen (LK Emsland). Die STIKO empfiehlt weiterhin eine FSME-Impfung für Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Insgesamt wurden 444 FSME-Fälle im Jahr 2019 registriert, davon war die Mehrzahl (98 %) der gemeldeten FSME-Erkrankten gar nicht oder nur unzureichend geimpft. Bei über der Hälfte der Fälle wurden neurologische Ausfälle, eine Myelitis, Meningitis oder Enzephalitis festgestellt. Zwei Erkrankte starben. Infektionsländer außerhalb Deutschlands waren bei deutschen Urlaubern im vergangenen Jahr u.a. Österreich, Schweden, Italien, Tschechien, Frankreich, Estland, Lettland, Russland, Griechenland, Kroatien, Ungarn und England. 

Hauptübertragungsmonate März bis Oktober 

Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt überwiegend in den Monaten März bis Oktober, kann jedoch in einzelnen Fällen auch früher beginnen. Besonders stark vermehren sich die Zecken in den warmen und trockenen Sommermonaten, wodurch die Hauptübertragungszeit jedes Jahr im Juni und Juli ihren Höhepunkt findet. Ausflügler, vor allem an den ersten warmen Sonnentagen des Jahres, sollten aufpassen. Denn die meisten Zeckenstiche werden in der Freizeit bei Freilandaufenthalten erworben. Die meisten Erkrankungen werden meist aus Baden-Württemberg und Bayern gemeldet.

Ein Schutz ist für die FSME-Risikogebiete empfohlen 

Für die Bevölkerung der FSME-Risikogebiete, sowie für Reisende in die ausgewiesenen Risikogebiete  ist ein guter Zeckenschutz und ein FSME-Impfschutz ratsam. In aller Regel zahlen die Krankenkassen Personen die in Risikogebieten leben die Impfungen. Zu den sogenannten FSME-Risikogebieten, zählen diejenigen Gebiete mit FSME-Vorkommen, in denen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Personen mit vermehrtem Zeckenkontakt besteht. So z.B. durch häufige und/oder längere Aufenthalte im Grünen (Bewohner mit Gärten, Urlauber, Ausflügler, etc.) aber auch beruflich exponierte Personen (Förster, Jäger, Waldarbeiter, etc.). Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit, bei der es zu einer Meningitis (Hirnhautentzündung), einer Enzephalitis (Gehirnentzündung) oder auch zu einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommen kann. Bei rund 30 - 40% kann es zu bleibenden Schäden kommen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, kurz „STIKO“, eine Schutzimpfung allen Personen, die in FSME-Risikogebieten zeckenexponiert sind. Die Impfempfehlung betrifft somit gleichsam Einwohner, als auch Besucher der Risikogebiete, wie Ausflügler, Spaziergänger oder Wanderer.