22. Apr 2018

Die Europäische Impfwoche betrifft auch Reisende

Stethoskop, Ausweis iStock/Ramses02

Die Europäische Impfwoche findet alljährlich im April in der gesamten Europäischen Region statt und dient der Bewusstseinsbildung. Sie vermittelt die zentrale Botschaft, dass Impfungen entscheidend für die Verhütung von Krankheiten und den Schutz von Menschenleben sind. In alle Teile der Europäischen Region wird das Motto „Vorbeugen. Schützen. Impfen.“ vom 23.4. - 29.4.2018 getragen. Unter dem Motto „Impfungen wirken“ wurde bereits im Vorjahr auf die Notwendigkeit und die Vorteile von Impfungen hingewiesen.

Impfungen betreffen den Menschen in jeder Lebensphase – auch Reisende  

Durch breitflächig angelegte Impfkampagnen ist die Zahl der Impfpräventablen Erkrankungen und Todesfälle in den vergangenen 30 Jahren signifikant zurück gegangen. Im Jahr 2002 wurde die Europäische Region von der WHO als „polio-frei“ deklariert (d.h. frei von Kinderlähmung) und auch die Zahl der Masernerkrankungen konnte seit 2007 um 90% reduziert werden. Dennoch sind trotz aller Erfolge, auch Rückschläge in der Zahl der zu Impfenden registriert worden. Bei nahezu 650.000 Säuglinge von alljährlich rund 10,7 Mio. geborenen Säuglingen, fehlt die abschließende dritte Immunisierung der Standardimmunisierung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten bis zum ersten Lebensjahr. Die WHO beklagt, dass der starke Rückgang der impfpräventablen Erkrankungen in den letzten Jahren bei vielen Eltern und Ärzten zu der Meinung geführt hat, dass Impfungen nicht länger notwendig seien. Daher warnt die WHO  davor, dass bei einer zu großen Impfmüdigkeit und der damit verbundenen fehlenden Immunität in der Bevölkerung viele Krankheiten wieder gehäuft auftreten können und somit eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Aktuelle Ausbrüche, vor allem bei Masern zeigen, wie wichtig Impfungen nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für sein Umfeld sind. Die Weltgesundheitsorganisation betont die Wichtigkeit von Impfungen und appelliert an Eltern und Ärzte, dass jedem Kind dieser Schutz und somit der gesunde Start in das Leben gewährt werden sollte. 

Impfungen sind auch für Reisende wichtig   

Als Standardimpfempfehlung gelten grundsätzlich in Deutschland für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Impfempfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut). Diese sind den impfenden Ärzten in der Regel bekannt und gelten in Deutschland als schulmedizinische Empfehlungen. Darüber hinaus richten sich empfohlenen Impfungen auch immer nach dem Einzelfall und müssen in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse im Gespräch zwischen Impfarzt und Patient geklärt werden. Dies gilt auch besonders für Reisende, die in Länder reisen in denen diverse Infektionskrankheiten häufiger vorkommen oder endemisch sind. Reisende sollten rechtzeitig vor der Reise – d.h. mindestens einen Monat vor der Abreise – sich bezüglich empfohlener Impfungen für ihr Reiseziel erkundigen. Auch für Kurzentschlossene ist bei „Last-Minute“ immer noch ein Impfschutz – sogar noch am Abreisetag - möglich. Fragen Sie Ihren Impfarzt oder Reisemediziner in Ihrer Umgebung.