10. Feb 2022
Dominikanische Republik: Mehr als 100 Lepra-Fälle

Medienberichten zufolge wurden seit der Gründung des Dermatologischen Instituts in Santo Domingo (Instituto Dermatologico y Cirugia de Piel Dr. Huberto Bogaert Diaz) im Jahr 1966 in der Dominikanischen Republik 14.321 Leprafälle registriert, doch im Laufe der Zeit ging die Zahl der Infizierten deutlich zurück: von 500 Fällen im Jahr 1974 auf 177 im Jahr 2020 und schließlich 148 im Jahr 2021. In Nord- und Südamerika werden aus mehr als 20 Ländern Leprafälle gemeldet, einige davon mit mehr als 100 Fällen pro Jahr. Am stärksten betroffen in der gesamten amerikanischen Region ist Brasilien.
139 Länder melden im Jahr 2020 weltweit 127.558 Lepra-Neuerkrankungen
Lepra ist eine chronische Infektionskrankheit mit einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 5 Jahren. Die Symptome können innerhalb von 1 Jahr auftreten, es kann aber auch bis zu 20 Jahre oder sogar länger dauern. Lepra wird durch ein Bakterium (Mycobacterium leprae) verursacht, das bevorzugt die Haut, vor allem die Schleimhaut der oberen Atemwege, die Augen und Nerven befällt. Im weiteren Krankheitsverlauf sind auch Muskeln, Knochen und Gelenke betroffen, so dass es unbehandelt nach einem längeren Zeitraum zur Erblindung, Lähmung und Verstümmelung kommen kann. Rechtzeitig erkannt ist die Krankheit heilbar. Nach offiziellen Angaben aus 139 Ländern wurden 2020 weltweit 127.558 Lepra-Neuerkrankungen registriert. Die Lepra tritt vor allem in Südostasien, Afrika, Amerika und dem westpazifischen Raum auf. Rund 95% der Fälle werden aus Angola, Bangladesch, Brasilien, China, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Indien, Indonesien, Madagaskar, Mosambik, Myanmar, Nepal, Nigeria, Philippinen, Süd-Sudan, Sri Lanka, Sudan und Tansania. Länder mit Schwerpunkten sind u.a. Indien, Indonesien, Myanmar und Brasilien berichtet.
Reisende haben nur ein sehr geringes Infektionsrisiko
Für Reisende spielt die Lepra nur eine sehr geringe Rolle. Seit 2001 wurden dem RKI zwischen 0 bis 5 Lepra-Fälle pro Jahr gemeldet. Größere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Verstümmelungen oder Lähmungen betreffen vor allem die einheimische Bevölkerung, aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und ärmlichen und unhygienischen Lebensumständen. Die Ursache von Lepra-Infektionen steht oft im Zusammenhang mit mangelnder Hygiene, Unterernährung und einem geschwächten Abwehrsystem, daher besteht für Reisende nur ein sehr geringes Infektionsrisiko.