4. Jan 2019
Dominikanische Republik: Zwei Tollwut-Todesfälle

Am 29. Dezember 2018 starb ein Fünfjähriger im Krankenhaus von Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, an Tollwut. Dabei soll es sich um den vierten Tollwut-Fall handeln der 2018 im Karibikstaat auf der Insel Hispaniola aufgetreten ist. Der Junge wurde am 19. November 2018 in der Provinz Pedernales, im Südwesten der Halbinsel von einem Hund gebissen. Vorausgegangen war der Todesfall eines Sechsjährigen am 14. Dezember 2018, der ebenfalls an Tollwut starb. Hochrechnungen der WHO zufolge, handelt es sich bei 40% aller Tollwut-Opfer um Kinder und Jugendliche unter dem 15. Lebensjahr. Hauptüberträger der Tollwut ist nachwievor der Hund. Viele Hunde leben frei und herrenlos auf den Straßen. Deshalb gilt als eiserne Regel, sich von freilaufenden Hunden – vor allem auch Welpen – fernzuhalten, da durch infizierte Tiere die Gefahr der Virusübertragung auf den Menschen besteht.
Ungefähr alle 10 Minuten stirbt ein Mensch an Tollwut
Weltweit besteht in mehr als 150 Ländern und Regionen durch die erhöhte Zahl an streunenden Hunden ein erhöhtes Übertragungsrisiko für Tollwut, v.a. in Ländern Asiens und Afrika. Schätzungsweise 55.000 Menschen sterben weltweit jährlich an Tollwut – das bedeutet, ungefähr alle 10 Minuten stirbt ein Mensch an der hoch gefährlichen Krankheit. Experten gehen sogar von einer Unterfassung der Datenlage und von wesentlich mehr Erkrankungen aus, da viele Erkrankungen sich in abgelegenen Regionen von afrikanischen oder asiatischen Ländern befinden und gar nicht vollständig erfasst werden können.
Bei Bissverletzungen oder Wunden sofort den Arzt aufsuchen
Bei Bissverletzungen oder Belecken von Schleimhäuten oder Wunden durch streunende Tiere ist umgehend ein Arzt bzw. medizinische Hilfe aufzusuchen. Dieser sollte neben der Wundversorgung eine aktive und passive Immunisierung gegen Tollwut durchführen. Es sollte jedoch bedacht werden, dass in vielen tropischen und subtropischen Ländern die medizinische Infrastruktur - v.a. in den ländlichen Regionen - unterentwickelt ist, so dass im Notfall u.U. nicht die richtigen Medikamente oder medizinischen Einrichtungen in der erforderlichen Zeit zur Verfügung stehen.
Langzeitreisen oder Zelten in der Natur erhöhen das Risiko
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte eine Warnung für Reisende, nachdem es auch bei vereinzelnden Reisenden alljährlich immer wieder zu Tollwut-Zwischenfällen kommt – teilweise auch mit tödlichem Ausgang. Tragische Erkrankungsfälle bekräftigen die Tollwut-Impfempfehlung für Reisende vor allem bei Langzeitreisen in Länder mit erhöhtem Tollwutvorkommen. Bei erhöhtem Reiserisiko z.B. Trekking oder Übernachten im Freien, ist ebenfalls eine Tollwut-Schutzimpfung zu erwägen.