10. Jul 2020

DR Kongo: Pest in der Ituri Provinz

Floh iStock/coopder1

Am 4. Juli 2020 wurden drei Pest-Verdachtsfälle in der Demokratischen Republik Kongo berichtet. Die Fälle wurden in Rethy und Odranyi in der Provinz Ituri beobachtet. Die chinesische Botschaft in der DR Kongo meldete am 6. Juli 2020, dass aus der Region Djugu in der Ituri Provinz 36 Fälle der Beulenpest, darunter acht Todesfälle gezählt wurden. Nach Aussage der WHO gehört die Ituri Provinz zu einer der größten Pest-Vorkommen weltweit. Jedes Jahr werden rund 1.000 Pest-Fälle aus der Region gemeldet. Die Beulenpest wird durch infizierte Flöhe übertragen und kann unbehandelt tödlich verlaufen. Die meisten Erkrankungen der letzten Jahre wurden aus der Demokratischen Republik Kongo, Madagaskar und Peru berichtet.

Ein weiterer Pest-Hotspot ist Madagaskar

Rund 45% der Pestfälle in Afrika stammen aus Madagaskar. Alljährlich werden Pestfälle in Madagaskar registriert v.a. im Hafen von Mahajanga. Auch in der Hauptstadt Antananarivo werden seit 1990 zunehmend mehr Pestfälle berichtet. Ein erhöhtes Auftreten der Lungenpest zeigt sich in den Stadtregionen. Insbesondere in den heißen Regenzeiten in den Monaten September bis April tritt die Krankheit vermehrt auf.

Trekking-Reisende in ländlichen Gebieten haben ein höheres Infektionsrisiko

Grundsätzlich besteht für Reisende nur in absoluten Ausnahmefällen ein Infektionsrisiko. Dieses kann durch Aufenthalte in ländlichen Gebieten in denen aktuell Pestfälle vorkommen, gegeben sein. Meist sind diese Regionen touristisch nicht erschlossen und die Reisen finden unter einfachsten Bedingungen statt z. B. Trekking- und Abenteuertouren. In den Jahren zwischen 2010 bis 2015 wurden der Weltgesundheitsorganisation weltweit 3.248 Pestfälle gemeldet, darunter 584 Todesfälle. Aktuelle Ausbrüche wurden v.a. aus ländlichen Regionen Afrikas, Asiens, Süd- und Nordamerikas berichtet. 2019 verstarb ein Ehepaar in der Mongolei an Pest, nachdem es rohe Murmeltiernieren verzehrt hatte. 2017 infizierte sich ein Reisender in Madagaskar mit der Lungenpest und steckte Mitreisende an. Auf diesem Weg breitete sich die Pest bis nach Tamatave aus. Bei diesem Pestausbruch in Madagaskar wurden 2017 insgesamt 2.348 Fällen und 202 Todesfällen registriert. In 1.791 Fällen handelte es sich dabei um die Lungenpest. In den USA treten v.a. in den ländlichen Gebieten wie in Nord-Arizona, Süd-Colorado und Süd-Oregon Pestfälle auf; im Wesentlichen handelt es sich dabei um Fälle der Beulenpest. 2014 kam es in den USA zu 16 Pestfällen, darunter vier Todesfälle. Es wird angenommen, dass ein Mann aus Utah durch einen infizierten Floh gestochen wurde.