26. Aug 2018

Europa: West Nil Fieber in vielen Ländern

mückenschwarm iStock/tepic

In Italien wurden in der Zeit vom 17. bis 23. August 2018 insgesamt 59 West Nil Fieber-Fälle registriert, darunter drei Todesfälle. Die meisten Erkrankungsfälle werden aus dem nördlichen Teil Italiens berichtet, wie zum Beispiel aus der Region Venetien, in denen die beliebten Urlaubsstädte Venedig, Padua und Verona liegen. Der letzte West Nil Fieber-Todesfall in Italien wurde aus Padua berichtet. Die Gesundheitsbehörden beruhigen die Bevölkerung, dass bei rund 100 Erkrankungsfällen auf rund 5 Millionen Einwohner kein Grund zur Beunruhigung bestehe. Die Situation sei eine Herausforderung, so die regionale Gesundheitsaufsicht, aber nicht alarmierend. Bei den Todesfällen handelte es sich um ältere Einwohner aus Padua, Verona und Treviso. 

Mehr als 400 West Nil Fieber-Fälle in Europa  

Auch andere europäische Länder beobachteten im gleichen Zeitraum West Nil Fieber, so zum Beispiel Griechenland (31), Serbien (33), Rumänien (25), Ungarn (19) und Frankreich (2). In der gleichen Woche kam es infolge der Erkrankung zu 19 Todesfällen. Die tödlichen Ausgänge wurden aus Griechenland (7), Rumänien (5), Serbien (4) und Italien (3) berichtet. Die alljährliche West Nil Fieber Saison beginnt mit  den warmen Temperaturen im Frühjahr, gipfelt in den Sommermonaten und reicht bis in den Herbst hinein. In diesem Jahr wurden bis zum 23. August 2018 insgesamt 410 West Nil Fieber-Erkrankungen aus den Ländern der EU berichtet. Die Fälle wurden aus Italien (183), Griechenland  (106), Ungarn (58), Rumänien (56), Frankreich (5) und Kroatien (2) gemeldet. Auch benachbarte Länder der EU meldeten im gleichen Zeitraum 210 Fälle, davon entfielen 159 auf Serbien, 49 auf Israel und zwei auf den Kosovo. Die Zahl der Todesfälle betrug bis zum 23. August  39 (Serbien 15, Griechenland 11, Italien 6, Rumänien 6 und Kosovo 1).  

Guter Mückenschutz empfohlen  

West Nil Fieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken auf den Menschen übertragen werden. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren, ältere Menschen und abwehrgeschwächte Personen.  Die meisten Infizierten erkranken nicht und entwickeln keine Beschwerden, so dass die Infektion oftmals unbemerkt bleibt. Nur bei ca. 20% der Fälle kommt es zu grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen. Weniger als 1% aller Erkrankten entwickeln Komplikationen und zeigen schwere neurologische Symptome, wie u.a. Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung oder neurologische Ausfälle. Der einzige Schutz vor West-Nil Fieber besteht in sorgfältigen Mückenschutzmaßnahmen. Die Mücke ist tag- und nachtaktiv, so dass ein guter Mückenschutz (wie Haut bedeckende Kleidung, Antimückencremes, -lotionen, etc.) Tag und Nacht durchgeführt werden sollten. Das Gesundheitsministerium rät daher zu guten Mückenschutzmaßnahmen. In Europa hat die Verbreitung des West Nil-Virus in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das Virus wurde in den vergangenen Jahren u.a. in Italien, Ungarn, Rumänien, Österreich, Bulgarien, Frankreich und Portugal nachgewiesen; auch Israel, Russland und Serbien kämpfen gegen die Infektionskrankheit. Zum Herbst hin klingt die Zahl der Erkrankungen in Europa mit den kühleren Temperaturen wieder ab.