12. Jul 2020

Gabun: Gelbfieber in Nyanga Provinz

Afrika, Frau mit Hirsekorb Pechel / interMEDIS

Der Gelbfieber-Fall, der im April 2020 in Gabun gemeldet wurde führte in den vergangenen Monaten zu verstärkten Bekämpfungsmaßnahmen gegen Gelbfieber in Gabun. Da durch Schutzimpfungen in der Bevölkerung Gelbfieber fast ausgerottet wurde, kam es in den vergangenen Jahren meist nur zu einzelnen Erkrankungen. In diesem Jahr wurde der Erkrankungsfall im April aus Magandi, im Stadtbereich von Tchibanga in der Nyanga Provinz berichtet. Die letzten beiden Fälle traten 2019 bei ungeimpften internationalen Entwicklungshelfern auf, die sich in Mitzic, in der Woleu-Ntem Region aufhielten. Die Weltgesundheitsorganisation erinnert neben den derzeit verstärkten Gelbfieber-Bekämpfungsmaßnahmen im Land, dass internationale Reisende die nach Gabun einreisen eine Gelbfieberimpfung erhalten sollten. Im Falle von Fieber sollte sofort ein Arzt zur Abklärung der Fieberursache aufgesucht werden. Denn auch an andere fieberhafte Infektionskrankheiten die im Land vorkommen, sollte bei der Abklärung gedacht werden. Dazu gehören Malaria, Dengue-, West Nil-, Chikungunya-, Krim Kongo-, Zika-, und Rift Tal-Fieber.

Gabun gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten 

Gelbfieber ist in Gabun in vielen Regionen des Landes verbreitet. Daher empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation unabhängig von den Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden ab dem 9. Lebensmonat in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer einmalig gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist demnach nicht mehr erforderlich.

Reisemedizinische Beratung ist sinnvoll  

Bei auftretendem Fieber nach Besuch von Gelbfieber-Risikogebieten, sollte immer die Möglichkeit einer Gelbfieber-Erkrankung in Betracht gezogen werden und entsprechend diagnostisch abgeklärt werden. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. Bei Reiserouten ausschließlich in die Trockenwüste der Sahara ist gemäß der WHO keine Gelbfieberimpfung empfohlen.  

Gelbfieber wird durch Viren verursacht und ist lebensgefährlich 

Insgesamt 47 Länder gelten als Länder mit Gelbfieber Endemiegebieten. Einer Untersuchung zufolge kam es im Jahr 2013 zu zwischen 84.000-170.000 schwerwiegende Gelbfieber-Erkrankungen und 29.000-60.000 Todesfällen. Weltweit treten jährlich schätzungsweise 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter geschätzt 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf. Das Gelbfieber wird durch Viren verursacht. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. Neben der Impfung sind gute und regelmäßig durchgeführte Mückenschutzmaßnahmen daher unbedingt erforderlich.