27. Feb 2016

Gelbfieber: Impfschutz-Dauer geändert

Gelbfieberausweis, Spritze iStock/cruphoto Weltweit treten jährlich rund 200.000 Gelbfieber-Fälle auf – darunter rund 30.000 Todesfälle. 90% aller Infektionen treten in Afrika auf. Aktuell ist seit Dezember 2015 ein Gelbfieber-Ausbruch in Angola aktiv, der bereits zu mehr als 430 Erkrankungsfällen geführt hat – darunter 118 Todesfälle. Während die Zahl der Todesfälle am 22. Februar noch 99 betrug, stieg die Zahl der Todesfälle in nur vier Tagen auf 118 an; mehrheitlich aus der Region in und um Luanda (82). Doch auch die Provinzen Bie, Benguela, Kunene, Cabinda, Huila Huambo, Malange, Kwanza Sul, Uige, Zaire und Kwanza Norte sind betroffen.

Änderung der Gültigkeitsdauer der Impfung 

Das Gelbfiebervirus tritt nur in Afrika und Südamerika auf und wird durch Viren verursacht die durch tag- und nachtaktive Mücken auf den Menschen übertragen werden. Gelbfieber stellt eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit dar. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, kann die Erkrankung tödlich enden. Daher empfiehlt die WHO eine Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Gelbfieberimpfung sollte mindestens 10 Tage vor Einreise in Gelbfieberrisikogebiete erfolgen. Nach Prüfung der Expertenkommission der WHO im Jahr 2013 wurde darauf hingewiesen, dass eine einzige Impfdosis der Gelbfieber-Impfung ausreicht, um lebenslang vor Gelbfieber geschützt zu sein. Den Hinweis darauf ergaben zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre. Innerhalb von 30 Tagen bildet sich bei 99% aller Geimpften der vollständige immunologische Schutz aus. Bislang galt die Empfehlung die Impfung alle 10 Jahre aufzufrischen. Die Einreisevorschriften für Gelbfieber werden jedoch von den jeweiligen Ländern selbst festgelegt, daher wird im Rahmen der Einreisevorschrift gegenwärtig noch weiterhin von einigen Ländern die Auffrischimpfung alle 10 Jahre verlangt.

Viele Länder sollen bereits umgestellt haben

Folgende Länder sollen nach Auflistung der Internationalen Reisebestimmungen der WHO (International travel and Health) bereits ihre Empfehlungen auf lebenslangen Schutz umgestellt haben: 

Algerien, Angola, Bahamas, Bahrain, Belize, Benin, Bolivien, Brunei, Burundi, Kamerun, Republik Kongo, Demokratische Republik Kongo, Costa Rica, Ecuador, Ägypten, El Salvador, Eritrea, Französisch Guyana, Ghana, Guadeloupe, Guatemala, Guyana, Honduras, Iran, Jamaika, Jordan, Libyen, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Malta, Martinique, Mayotte, Mosambik, Myanmar, Oman, Paraguay, Reunion, St. Kitts & Nevis, Sao Tome & Principe, Saudi Arabien, Senegal, Südafrika, Sri Lanka, Sudan, Surinam, Tansania, Sambia und Simbabwe.

Impfung: Sicherheitshalber bei der Botschaft des Einreiselandes nachfragen

Die Weltgesundheitsorganisation hat der Änderung hinsichtlich der Gelbfieber-Impfschutzdauer im Mai 2014 zugestimmt. Demnach ist eine einmalige Gelbfieber-Impfung erforderlich um einen lebenslangen Schutz zu gewährleisten. Eine Auffrischimpfung wird demnach nicht mehr erforderlich sein. Bis 11. Juli 2016 soll die Internationale Gesundheitsvorschrift (IGV) in Kraft treten, allerdings ist anzunehmen, dass die Anpassung in den Mitgliedstaaten schrittweise erfolgt.  Daher ist es sinnvoll bei Reisen in Länder mit Gelbfieber- Impfvorschriften (auch Transit), sich  über die jeweiligen aktuellen Vorschriften bei einer autorisierten Gelbfieber-Impfstelle oder der Botschaft des Einreiselandes zu informieren. Außerdem sind bei Aufenthalten in ländlichen Regionen auch sorgfältige Mückenschutzmaßnahmen unbedingt ratsam.