30. Apr 2023

Gelbfieber in Bolivien und Brasilien

Gelbfiebermücke, Aedes aegypti, Zebramücke iStock/teptong

Nach Aussage der für die Amerika’s zuständige internationale Gesundheitsbehörde “PAHO” (Pan American Health Organization) besteht in einigen Regionen Lateinamerikas ein erhöhtes Infektionsrisiko für Gelbfieber. Die Impfung ist zwar eine der erfolgreichsten Maßnahmen die öffentliche Gesundheit vor dieser Krankheit zu schützen, aber die Durchimpfungsrate in den letzten zehn Jahren stagniert. Die COVID-19 Pandemie hat unter anderem auch dazu geführt, dass die Impfaktivitäten beeinträchtigt wurden, was sich auf die Durchimpfung der Bevölkerung in den Gelbfieber-Risikogebieten deutlich ausgewirkt hat. So wurden bereits in diesem Jahr zwei Gelbfieber-Fälle in Bolivien und drei Gelbfieber-Fälle in Brasilien gemeldet. In Bolivien kam es zu Infektionen im Departement Beni, in der Gemeinde Santa Ana de Yacuma, und im Departement Santa Cruz in der Gemeinde Puerto Suárez an der Grenze zu Brasilien. Auch im vergangenen Jahr wurden einzelner Erkrankungsfälle in Bolivien, Brasilien und Peru bekannt. Einige die Erkrankten verstarben an der gefährlichen Infektionskrankheit.  

Gelbfieber ist auch in Afrika ein Problem  

Betroffen sind die westlichen, östlichen und zentralen Länder des Kontinents. In der Zeit vom 1. Januar 2021 bis 26. August 2022 wurden aus 12 Ländern 184 bestätigte Gelbfieber-Erkrankungen, 274 Verdachtsfälle und 12 Todesfälle berichtet. Die meisten Gelbfieber-Fälle in dieser Periode wurden aus Ghana berichtet. Zu den Risikofaktoren für die Weiterverbreitung und Verstärkung der Problemsituation zählen eine zu geringe Immunität der Bevölkerung, Bevölkerungsbewegungen, die Dynamik der Virusübertragung sowie klimatische und ökologische Faktoren, die zur Ausbreitung von Aedes-Mücken, der Überträger-Mücke des Gelbfiebers, beigetragen haben.  

Beratung für Reisen in Gelbfiebergebiete empfohlen 

Gelbfieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken übertragen werden. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können. 

Eine Impfdosis gegen Gelbfieber ist für den Schutz ausreichend

Grundsätzlich empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist nicht mehr erforderlich.