7. Nov 2021

Ghana: Gelbfieber im Nordwesten

Afrika-Kind (4) interMEDIS / Pechel

Nach Angaben des ghanaischen Gesundheitsdienstes (Ghana Health Service - GHS) starben in der Region Savannah, im Nordwesten des Landes, acht Personen vermutlich an Gelbfieber. Dies geht aus vorläufigen Laborergebnissen hervor. Die Ergebnisse der Blutproben zur endgültigen Bestätigung stehen noch aus. Bei den betroffenen Personen handelte es sich um Nomaden in ausgewählten Gemeinden in West- und Nord-Gonja in der Region Savannah, die nie gegen Gelbfieber geimpft worden waren. Der GHS betont die Wichtigkeit der Gelbfieber-Impfung und fordert alle Personen in der Region die noch nicht geimpft sind auf, sich impfen zu lassen. Personen aus der Region, die Fieber, allgemeine Schwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen haben, sollen sich sofort in der nächsten Gesundheitseinrichtung melden. Ein Expertenteam des GHS, als auch des Center for Disease Control (CDC) Ghana, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ghana und des Noguchi Memorial Institute for Medical Research (NMIMR) wurde zur Unterstützung der Region Savannah entsandt, um Untersuchungen durchzuführen und geeignete Kontrollmaßnahmen einzuleiten. 

Ghana hat Gelbfieber-Infektionsgebiete 

In Ghana besteht landesweit ein Gelbfieber-Übertragungsrisiko insbesondere in der Upper West Region und Upper East Region. Die Region Savannah liegt im Nordwesten des Landes und grenzt an die Upper West Region und North East Region im Norden in denen ein erhöhtes Gelbfieber-Übertragungsrisiko besteht. Daher empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende. 

Eine Gelbfieber-Impfung ist als Schutz ausreichend

Grundsätzlich empfiehlt die WHO nachdrücklich die Impfung für alle Reisende in Gelbfieber-Infektionsgebiete. Die Impfung sollte 10 Tage vor Einreise in ein Risikogebiet stattfinden, damit dem Körper ausreichend Zeit gelassen wird, eine schützende immunologische Abwehr aufzubauen. Zudem sollten gute Mückenschutzmaßnahmen durchgeführt werden. Seit 11.07.2016 gilt laut Internationaler Gesundheitsvorschrift (IGV) der Nachweis einer gültigen Gelbfieber-Impfung bei Einreise. Eine Auffrischimpfung ist nicht mehr erforderlich.

Reisemedizinische Beratung ist sinnvoll 

Gelbfieber wird durch Viren verursacht, die durch Mücken übertragen werden. Zu Beginn der Erkrankung treten grippeähnliche Beschwerden auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Fieber, inneren Blutungen, Gelbsucht und Nierenschäden. Rund 15% entwickeln einen ernsten Krankheitsverlauf, wiederum die Hälfte dieser Patienten verstirbt. Gefährdet sind Personen, die in Gelbfieber-Risikogebieten leben (Einheimische) oder die Risikogebiete besuchen (Reisende). Für Reisende, die ungeimpft sog. "Nicht-Immune" sind, endet die Erkrankung in 50-60% der Fälle tödlich. In jedem Fall sollte rechtzeitig vor der Abreise eine reisemedizinische Beratung erfolgen, bei der in einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Analyse das persönliche Risiko und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen geklärt werden können.