24. Aug 2018
Griechenland: Zahl der West Nil Fieber-Toten steigt

Die Zahl der West Nil Fieber-Fälle in Griechenland hat weiter zugenommen. Bis 16. August 2018 wurden 77 Erkrankungs- und fünf Todesfälle registriert; alleine in einer Woche wurden 17 neue Fälle gezählt. Das West Nil-Virus wurde bereits in 33 Gemeinden in Griechenland nachgewiesen – unter anderem auch in der Hauptstadt Athen. Die Erkrankungsfälle wurden in Viotia, Halkidiki, Thessaloniki, Evia, Imathia, Pella, Corinth, Kilkis und Rethymno auf Kreta berichtet. Einige der Erkrankten entwickelten eine lebensbedrohliche Gehirn- und Gehirnhautentzündung (Enzephalitis und Meningitis). Zwei über siebzig Jährige sind in den vergangenen zwei Wochen an West Nil Fieber gestorben.
West Nil Fieber in Griechenland seit 2010
Der erste West Nil Fieber-Ausbruch in Griechenland wurde 2010 beobachtet und galt als größter Ausbruch der Erkrankung seit 1996 als das Virus in Rumänien einen Ausbruch verursachte. Seit Anfang des Jahres wurden über 400 West Nil Fieber-Fälle aus Europa gemeldet. Die meisten Erkrankungen wurden in Serbien (> 120), Italien(> 120), Griechenland, Ungarn und Rumänien registriert. In Italien starben neun Personen aus den Regionen von Ferrara und Padua an West Nil-Fieber in diesem Sommer. Die Verbreitung des West Nil-Virus hat in Europa in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das Virus wurde in den vergangenen Jahren u.a. in Italien, Ungarn, Rumänien, Österreich, Bulgarien, Frankreich und Portugal nachgewiesen; auch Israel, Russland und Serbien kämpfen gegen die Infektionskrankheit. Zum Herbst hin klingt die Zahl der Erkrankungen in Europa mit den kühleren Temperaturen wieder ab.
Über 100 West Nil-Fieber-Fälle in der europäischen Union
Die Übertragungszeit beginnt mit den steigenden Temperaturen, da es durch die warmen Witterungen zu einer Zunahme der Mückenpopulationen kommt. Die Hauptübertragungszeit des West Nil Fiebers in Europa findet gewöhnlich in den Monaten Juli, August und September statt. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren, ältere Menschen und abwehrgeschwächte Personen. Die meisten Infizierten erkranken nicht und entwickeln keine Beschwerden, so dass die Infektion oftmals unbemerkt bleibt. Nur bei ca. 20% der Fälle kommt es zu grippeähnlichen Symptomen, wie Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen. Weniger als 1% aller Erkrankten entwickeln Komplikationen und zeigen schwere neurologische Symptome, wie u.a. Hirnhautentzündung, Gehirnentzündung oder neurologische Ausfälle. Die Krankheit wird durch Viren verursacht, die durch Mücken auf den Menschen übertragen werden. Der einzige Schutz vor West-Nil Fieber besteht in sorgfältigen Mückenschutzmaßnahmen. Die Mücke ist tag- und nachtaktiv, so dass ein guter Mückenschutz (wie Haut bedeckende Kleidung, Antimückencremes, -lotionen, etc.) Tag und Nacht durchgeführt werden sollten. Das Gesundheitsministerium rät daher zu guten Mückenschutzmaßnahmen.