12. Okt 2016

Guatemala: Flussblindheit ausgerottet

Regenwald, Dominikanische Republik interMEDIS

Die sog. „Flussblindheit“ (Onchozerkiasis oder Onchozerkose) ist eine chronische Erkrankung die durch Fadenwürmer (Filarien) verursacht wird. Die Parasiten kommen in tropischen Regionen Afrikas und Amerikas vor und führen zur sogenannten „Flussblindheit“, weil sie bei ca. 10% der Erkrankten zur Erblindung führen. Auf dem amerikanischen Kontinent wurde 1992 ein Bekämpfungsprogramm gegen Onchozerkose eingeleitet und erreichte bis 2011, dass nur mehr sechs Staaten von der Krankheit betroffen sind: Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guatemala, Mexiko und Venezuela. Aufgrund der erfolgreichen Ausrottungsprogramme wurde in den nachfolgenden Jahren in drei  Ländern die Erkrankung für ausgerottet erklärt: 2013 in Kolumbien; 2014 in Ecuador; 2015 in Mexiko.

Flussblindheit: Nur noch Brasilien und Venezuela

Im September wurde bekannt gegeben, dass die Flusskrankheit in Guatemala erfolgreich eliminiert werden konnte. Damit ist Guatemala nun das vierte Land in dem die Erkrankung eliminiert werden konnte. Dadurch ist die Erkrankung auf dem amerikanischen Kontinent  nur mehr in der Amazonas Region in den Grenzgebieten von Brasilien und Venezuela vorhanden.

Die Würmer werden durch Mücken übertragen

Übertragen werden die Würmer durch den Stich der Kriebelmücke, die an Flussläufen und Bächen Afrikas, Mittel- und Südamerikas brütet und durch ihr Vorkommen der Krankheit ihren Namen gegeben hat. Mehr als 99% der Infizierten leben in 31 Ländern Afrikas. Des Weiteren tritt die Erkrankung – neben Brasilien und Venezuela - auch noch in umschriebenen Gebieten im Jemen auf. Typischerweise treten Hautknoten und andere Hautveränderungen auf. Im weiteren Verlauf kann es zu Sehstörungen und in ca. 10% zur Blindheit kommen. Für Reisende stellt dieser Wurmbefall in der Regel eine seltene Erkrankung dar. Die Kriebelmücken sehen in der Seitenansicht eher buckelig aus und sind kleine 2 bis 6 mm große Mücken, die Fliegen ähnlich sehen. Gute Mückenschutzmaßnahmen sollten regelmäßig und sorgfältig durchgeführt werden.